Sächsische Wespe

 

Saisonende für ein, am 29.06.07 umgesiedeltes Nest der sächsischen Wespe.

11. August 2007

Vor- und Nachteile für das Arbeiten mit einem Umsiedlungs-Pappkarton

Am 29.06.07 siedelte ich ein Nest der sächsischen Wespe aus einer Gartenhütte um.
Das Wespennest hing direkt über der Tür und wurde vom Besitzer nicht geduldet. Da bereits meine Holz-Umsiedlungskisten besiedelt waren, nutzte ich einen Umsiedlungspappkarton. Gegenüber dem angebotenen Original bearbeitete ich den Karton mit Klebeband um ihn etwas Wasserdicht, stabiler und haltbarer gegenüber Witterung zu machen.

Ich möchte hier einmal die Vor- und Nachteile einer solchen Umsiedlungsmöglichkeit erläutern:
 

Aus Sicht einer Firma, die Wespenumsiedlungen betreibt, wären folgende Vorteile zu erwähnen:

  • Leichter Transport des zusammengefalteten Kastens

  • Schneller Aufbau beim Kunden

  • Schnell Einsatzbereit

  • Man braucht die Kästen am Saisonende nicht mehr einsammeln. Der Karton zersetzt sich unter Witterungseinfluss im Laufe der Zeit.

  • Günstig in der Anschaffung (15-20 Euro)

Unter Sicht des Wespenschutzes überwiegen folgende Nachteile:

  • Der Pappkarton hält schlecht bzw. keine Witterungseinflüsse aus.
    - Feuchtigkeit und Schimmel
    - der Karton löst sich schnell auf

  • Innenraum für Nester der gemeinen- und deutschen Wespe sowie der Hornisse zu klein

  • Ohne Bearbeitung mit Kunststoff-Klebeband ist das Dach schnell durchgeweicht
    - Unterstände müssten gebaut werden

  • Die günstige Anschaffung rechnet sich nicht.
    - Einen Holzkasten kann man bis zu 10 Jahre und länger verwenden:.
    Bei einem Anschaffungspreis von etwa 30 - 50 Euro (siehe Bezugsquellen -> Holzwerkstatt Sassen), ergäbe es somit eine Abschreibung von 3 - 5 Euro pro Jahr.

  • Eine gute und vollständige Entwicklung des umgesiedelten Wespennestes ist hier immer wieder ein Experiment.

Die oben abgebildeten Aufnahmen zeigen meinen, mit Klebeband bearbeiteten Umsiedlungskarton am Saisonende. Feuchtigkeit im Sommer 2007 haben dem Material ordentlich zugesetzt. Der Karton war beim Entfernen feucht. Dennoch haben die Wespen sechs Wochen in diesem Behältnis überstanden und es flogen Geschlechtstiere ab.

Andere umgesiedelte Nester der sächsischen Wespe in einem Holz-Umsiedlungskasten waren noch etwa 14 Tage länger aktiv.

Fazit:
Für mich ist ein Umsiedlungspappkarton weiter umstritten.
Meiner Meinung nach überwiegen die Nachteile einer solchen Umsiedlungstechnik. Die volle und vor allem gute Entwicklung eines umgesiedelten Wespennestes oder gar eines Hornissennestes ist in diesem Behältnis sehr Fragwürdig. Dennoch muss ich absolut zugeben, dass eine solche Umsiedlungsmethode der Vernichtung oder einer "Plastikbeutel-Umsiedlung" vorzuziehen ist.