Hornisse (Vespa crabro)

15. April 2009

 

Nestgründung einer Hornissenkönigin in einem Hummelnistkasten

 

Am Anfang ist ein nageldicker Zapfen...

 

Bei der Kontrolle meiner Hummelnistkästen habe ich heute die Nestgründung einer Hornissenkönigin entdeckt.

Mir war die Hornisse bei Gartenarbeiten mehrmals aufgefallen, als sie sich im Gras sonnte und umherflog. Übrigens meine erste Hornissensichtung in diesem Jahr.

 

Als ich bei der Kontrolle des Hummelnistkastens den Innendeckel anhob, entdeckte ich daran den kleinen Zapfen oder Wabenstiel, auf dem wenig später, bei einer weiteren Kontrolle, die Hornisse saß.

 

Im Untergeschoss, in der Polsterwolle ist eine Erdhummel mit dem Aufbau ihres Staates beschäftigt. Jetzt bin ich mal gespannt, wer von den beiden letztendlich den Nistkasten beansprucht.

 

 


16. April 2009

 

...daran werden die ersten Wabenzellen gebaut, bestiftet...

 

Bereits einen Tag nach der Nestgründung sind die ersten drei Wabenzellen an den Stiel gebaut.

 

 


18. April 2009

 

...und bebrütet

 

Draußen ist das Wetter kühler (11,5 Grad) und es regnet.

Ganz eng schmiegt sich die Hornissenkönigin um den Wabenstiel. Durch vibrieren mit der Flugmuskulatur wird Wärme erzeugt und und nach unten an die Wabenzellen abgegeben.

 

 


19. April 2009

 

Nesterweiterung

 

Bei Sonnenschein wird heute das Nest erweitert.

Das erste Ei ist gelegt.

 

 


24. April 2009

 

Die ersten Larven

 

Das kleine Nest wächst.

In den Zellen befinden sich die ersten kleinen Larven.

 

 


26. bis 30. April 2009

 

Versorgungsflüge und Bauarbeiten

 

Die Königin versorgt unermüdlich ihre kleine Staatengründung.

Neben Jagd- und Bautätigkeiten muss immer wieder die Brut gewärmt werden.

 

 


19. und 22. Mai 2009

 

Die ersten Zellen sind verdeckelt

 

Die ersten Zellen sind verdeckelt und die Larven befinden sich im Puppenstadium.

Bei der Kontrolle am 22.05.09 waren weitere Larven dabei, den Puppendeckel zu bauen.

Wenn alles gut geht, werden die ersten Arbeiterinnen bis Ende Mai erscheinen.

 

19.05.09

22.05.09

 


09. Juni 2009

 

Die ersten Arbeiterinnen

 

Was ist eigentlich aus dem Hornissennest im Hummelkasten geworden?

Nun, bei einer Kontrolle befinden sich die ersten 10-15 Arbeiterinnen im Hornissennest. Sie sind in der ersten Generation noch recht klein. Vergleichbar sind die Arbeiterinnen etwa in der Größe einer Königin der mittleren Wespe. Die Königin fliegt nun nicht mehr aus. Das Nest entwickelt sich recht gut.

 

 


23. Juni 2009

 

Umquartierung in einen Hornissennistkasten

 

Heute wurde das Hornissennest aus dem Hummelkasten in einen geräumigen Hornissennistkasten umquartiert.

Gartenarbeiten und spielende Kinder bekräftigen den Entschluss.

Neuer Standort etwa 7 Meter vom Platz des Hummelnistkastens entfernt.
Die Umquartierung erfolgte gegen 10:00 Uhr Vormittags. Wie in einer herkömmlichen Umsiedelung wurden die fliegenden Arbeiterinnen in die Fangbox abgefangen. Das kleine Nest mit 2 Wabenetagen wurde mitsamt der Königin aus dem Hummelnistkasten entnommen und im Hornissennistkasten eingesetzt.

Nach entlassen der Hornissen aus der Fangbox dauerte es etwa 2 Stunden, bis sich die ersten Tiere durch das perforierte Papier durchgebissen hatten.

 

Nach dem Orientierungsflug wurde der Hornissennistkasten direkt angeflogen. Allen Befürchtungen entgegen flog keine Arbeiterin den alten Hummelkasten-Standort an. Ich möchte fast behaupten, dass sich die Hornissen dorthin orientieren, wo sich Waben und Nest befinden. Wenn eine Umsiedelung ruhig und konzentriert abläuft, orientieren sich die Tiere nach dem Nest. Eine Umsiedelung im Radius außerhalb 2 Kilometer wäre so nicht erforderlich.

 


Alter Standort

Im Hornissennistkasten...


...mitsamt der Königin und einer Arbeiterin

 


17. Oktober 2009

 

Verlassenes Hornissennest im Vergleich zum Saisonbeginn

 

Die beiden Nachtfröste in den letzten Nächten haben schlagartig die Saison im Hornissennest beendet.

In den vergangenen Tagen flogen immer wieder Jungköniginnen vom Nest ab. Fliegende Arbeiterinnen waren zum Schluss kaum noch zu beobachten. Wenn man nochmals die Saison Revue passieren lässt, war dieses Hornissennest in meinem sehr aktiv. Schöne Aufnahmen beim Beutezug, Fernsehaufnahmen mit dem ZDF, Abflug der Geschlechtstiere und eine Anzahl von Porträtaufnahmen  und Paarungsbildern machten dieses Hornissennest interessant. Bereits die frühe Nestgründung im Hummelkasten mit späterer Umsiedelung in den Hornissennistkasten waren ein Erfolg.

 

Endergebnis:

Das Ausgewachsene Hornissennest mit 10 Wabenetagen nochmals im Vergleich mit dem faustgroßen, gerade umgesiedelten Hornissennest und seinen gerademal zwei Wabenetagen:

 


Umgesiedeltes Hornissennest

Hornissennest mit Nesthülle

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Hornissennest ohne Nesthülle