Hornisse (Vespa crabro)

 

 

16. Mai 2011

 

Umsiedlung einer Hornissenkönigin mit ihrem Anfangsnest aus einem Rollladenkasten

 


Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

 

Im Rollladenkasten der Küche von Frau H. hat sich eine Hornissenkönigin angesiedelt. Als der Rollladen bewegt wurde flog plötzlich die Königin ab und wurde so entdeckt.

In zwei Wochen sollen neue Fenster im Gebäude eingebaut werden.

 

Um während der Baumaßnahmen weder die Hornissen, noch die Bauarbeiter zu gefährden, wurde die Hornissenkönigin samt Nest umgesiedelt:

 

Umsiedlungsverlauf:

Nach dem Öffnen des Rollladenkastens und dem herablassen des elektrischen Rollladens, war das Tennisballgroße Nest zu sehen. Die Königin befand sich im Nest.

Mit einem Holzstäbchen, auf dessen Ende ich etwas Honig gegeben hatte, versuchte ich die Königin vorsichtig vom Nest herunter zu locken. Nach mehrmaligen Versuchen klappte es endlich, die Hornissenkönigin samt dem Holzstöckchen in ein Glas mit Schraubdeckel zu setzen. Jetzt wurde vorsichtig das Anfangsnest aus dem Rollladenkasten entnommen. Wichtig ist dabei, dass die Wabe samt dem Wabenstiel unversehrt bleiben.

 

Königin und Anfangsnest habe ich mit nach Hause genommen (Bild 1).

Der Hornissennistkasten an meiner Garage soll die neue Unterkunft für die Königin werden...

 

Zu allererst habe ich das kleine Hornissennest mit Heizkleber in den Hornissenkasten eingeklebt (Bild 2) und den Einflug des Hornissenkastens mit perforiertem Papier verschlossen (Bild 3).

Um ein ungewolltes Abfliegen der Königin zu verhindern, habe ich bei verschlossener Werkstatttür die Königin auf die Wabe laufen lassen. Sofort untersuchte sie die einzelnen Zellen (Bild 4).

Der Hornissenkasten wurde verschlossen und an den Standort gehängt.

Nach ein paar Stunden habe ich das perforierte Papier vom Einflug entfernt.

Nun bin ich gespannt, ob sich die Königin an die neue Umgebung gewöhnt...

 

 


 

19. Mai 2011

 

Umsiedlung erfolgreich - Die Königin versorgt das Nest!

 

 

3 Tage nach der Umsiedlung befindet sich die Königin auf dem Nest.

Sie hat den neuen Standort angenommen, was bei der Umsiedlung einer einzelnen Königin immer ein Risiko ist. Meist fliegt die Königin ab und kehrt nicht mehr zurück..

 

Hier aber wurde die Außenhülle des kleinen Hornissennestes repariert und ausgebaut und auch die Wabenzellen wurden vergrößert, was man schön an der rötlich, dunkleren Farbe des neuen Baumaterials erkennen kann.

 

 


 

22. Mai 2011

 

Das Nest und die Larven wachsen

 

 

Nicht mehr lange und die ersten Larven gehen in das Puppenstadium über. Dann werden die ersten Zellen verdeckelt sein.

Fleißig versorgt die Königin das Nest und fliegt gezielt den Hornissenkasten an.

Im blühenden Feuerdorn, wenige Meter vom Hornissennest entfernt, wimmelt es nur so von Insekten. Hierher patrouilliert die Hornissenkönigin regelmäßig, um in der reich gedeckten "Speisekammer" manches Insekt als Larvenfutter abzufangen...

 


 

25. - 27 Mai 2011

 

Der langsame Exodus des Nestes

 


25.05.11

27.05.10
 

 

 

Bild folgt

 

xx.xx.11
Ende

 

Zwei verdeckelte Puppenzellen...

Seit dem 23. Mai habe ich die Königin nicht mehr beobachten können

Das klägliche Hungerkratzen der Larven ist bei jeder Kontrolle zu hören. Allerdings wird der Hunger nicht mehr gestillt. Die Nestgründerin ist aus unbekannter Ursache verloren gegangen.

Das Nest stirbt langsam ab. Was nach der Umsiedlung hoffen ließ, ist nun zu Ende...

Ob hier ein Revierkampf stattgefunden hat oder aus welchen Gründen auch immer die Hornissenkönigin nicht mehr zum Nest zurückkehrt, wird man wohl nie in Erfahrung bringen.

In nur etwa 10% aller Nestgründungen ist ein Erfolg zu verzeichnen.