Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

 

 

07. Juni 2011

 

Umsiedlung von einem Nest der mittleren Wespe

 

 

Neststandort:

 

In einem Fliederstrauch, direkt neben einem Fußweg.

 

 

 

Umsiedlungshergang:

 

Nach dem Aufbau der Umsiedlungsausrüstung werden jetzt die Wespen abgefangen.

Hierbei kann man sich das Verteidigungsverhalten der Wespen zunutze machen und direkt mit dem Saugschlauch die Wespen am Flugloch abfangen. Der Schlauchanschluss wird direkt vor den Nesteinflug gehalten und dabei leicht an den Zweig geklopft, an dem das Wespennest hängt. Sogleich erschienen die Wespen und wollen zur Verteidigung ausfliegen. Dabei werden sie direkt über den Saugschlauch abgesaugt und in die Fangbox befördert.

Das "Anklopfen" wiederholt man mehrere Male, bis sich keine Wespen mehr zeigt. Somit sind jetzt alle Arbeiterinnen abgefangen und befinden sich in der Fangbox.

 

WICHTIG: Das Wespennest verbleibt noch im Strauch !

Heimkehrende Arbeiterinnen fliegen weiterhin gezielt das Wespennest an und verschwinden im Einflugloch. Auch jetzt wird wieder der Saugschlauch vor den Eingang gehalten und "angeklopft". Die heimgekehrte Arbeiterin wird auch dieses Mal beim Abflug, direkt am Nesteingang abgefangen. Um alle heimkehrenden Arbeiterinnen abzufangen wird sich das Ganze in etwa 45 Minuten mehrmals wiederholen.

 

Entfernt man das Wespennest gleich am Anfang, hat man Schwierigkeiten, die heimkehrenden und nach dem Nest suchenden Wespen im Flug, mit dem Saugschlauch zu erwischen. 

 

Wenn nach einer Wartezeit von etwa 15 Minuten keine Wespe mehr erscheint, kann man nun das Wespennest aus dem Strauch ablösen und mit Heißkleber in den Wespenkasten einkleben.

 

 

Aussiedlung:

 

Am Aussiedlungsort, hier in meinem Garten, wird ein Fliegengitter vor den Kasten gespannt.

Das Fliegengitter hält die Tiere noch gefangen und dient somit dazu, dass die Wespen nicht schlagartig abfliegen ohne sich am Nest orientiert zu haben. Diese Methode wird allerdings nur bei der mittleren Wespe angewandt. Sie ist ein Freinister und findet in einem dunklen Umsiedlungskasten das Nest nicht. Die Tiere bleiben im dunkeln in der Fangbox sitzen.

 

Nach dem Öffnen der Fangbox strömen die Wespen in den Umsiedlungskasten und sammeln sich aufgeregt am Fliegengitter.
Mehrmaliges klopfen am Umsiedlungskasten bewegt die meisten Tiere, die Fangbox zu verlassen. Ab jetzt heißt es Geduld zu haben...

 

Gut zwei Stunden dauert es, bis die abgefangenen Wespen sich beruhigen und nach und nach das Nest finden und darin verschwinden.

Jetzt kann die Fangbox und das Fliegengitter ganz vorsichtig entfernt werden.

Spüren die Wespen eine Erschütterung, erscheinen sie auf der Nesthülle. Natürlich kann es passieren, dass auch mal ein paar Tiere abfliegen, ohne sich vorher am Neststandort orientiert zu haben.

 

Nach der ganzen Aufregung kann man bereits eine halbe Stunde später die Wespenarbeiterinnen beim Einfliegen beobachten.

Bautätigkeiten an der Nesthülle konnten bereits wenige Stunden nach der Umsiedlung beobachtet werden.

 

 

 


 

18. Juni 2011

 

 11 Tage nach der Umsiedlung

 

 

Entwicklungsfortschritt des Nestes

 

Das Wespennest wächst von Tag zu Tag unaufhörlich.

Mittlerweile sind die Blätter vom Fliederbusch auf der linken, oberen Nesthälfte unter zwei Lagen Nesthülle verschwunden.

Versorgungsflüge von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang werden ununterbrochen geflogen. Und immer wieder kann man, manchmal bis zu sechs Arbeiterinnen, bei der Erweiterung der Nesthülle beobachten.

 


 

26. Juni 2011

 

19 Tage nach der Umsiedlung

 

 

Es wurden weitere Hüllenlagen auf die Nesthülle gebaut.

Seit 20.Juni befindet sich ein weiteres Nest der mittleren Wespe in direkter Nachbarschaft mit diesem Nest. Hierbei gibt es keinerlei Zwischenfälle. Die Wespen fliegen gezielt ihr Heimatnest an.