27. Juni 2013
Umsiedlung einer Mittleren Wespe aus einem
Gebüsch
Im FKK-Bereich am Strandbad des Badesees hat sich in
einem Gebüsch eine Mittlere Wespe angesiedelt.
Beim Ballspielen wurde ein Badegast gestochen. Somit
wurde ich von der Stadt beauftragt, das Wespennest zu beseitigen.
Da liegt es doch nahe, dass bei solch einer extrem
selten gewordenen Wespenart, nur eine Umsiedlung in Frage kommt ...
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Der Neststandort:
Die Hecke liegt oberhalb des Strandbads, direkt an der Liegewiese im
abgegrenzten FKK-Bereich des Badesees.
In der Hecke hängt das etwa Apfelsinengroße Nest der Mittleren Wespe. Es
wird von einigen Arbeiterinnen angeflogen.
Zuerst einmal wird die Lage beobachtet.
Danach bespreche ich mit meinem
Umsiedlungskollegen und Helfer Marc, die Vorgehensweise. Für Marc
ist es die erste Umsiedlung einer Mittleren Wespe. |
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Anfangen der Wespen:
Nachdem, die Ausrüstung aufgebaut ist, das Stromaggregat gestartet
wurde, nutzen wir die regenfreie Zeit, um die Wespenarbeiterinnen in die
Fangbox einzusaugen.
Vorher wird aber noch der Nestbereich von Gestrüpp befreit, um so gut an
das Nest heran zu kommen. Bereits jetzt werden einige Wespen
eingefangen, die zur Verteidigung das Nest verlassen. Gut, dass wir zu
zweit arbeiten. So kann Marc die Wespen einfangen und ich schneide das
Nest frei.
Schnell landen 9 Arbeiterinnen in der Fangbox, die direkt am Einflug
abgesaugt werden können. Das kühle und feuchte Regenwetter hat wohl
dafür gesorgt, dass ziemlich alle Arbeiterinnen im Nest sitzen.
Nachdem die Arbeiterinnen in der Fangbox
sitzen, heißt es abwarten, um noch nachfolgende Arbeiterinnen
abzufangen, die vom Versorgungsflug zurückkehren.
Das Wespennest verbleibt solange am
Standort. Heimkehrende Wespen landen auf dem Nest und können von dort
abgefangen werden. Würde man das Nest vorzeitig abnehmen, ist es sehr
schlecht, die Heimkehrer im Flug einzufangen ...
Nach ca.20 Minuten Wartezeit wird noch eine
weitere Wespenarbeiterin abgefangen. |
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Entnahme des Nestes:
Es kommen keine Wespen mehr zum Nest geflogen. Auch zeigen sich in
Richtung Westen schon wieder dunkle Regenwolken.
Nun wird das Nest aus dem Gestrüpp abgenommen. Es hängt an einem sehr
dünnen Zweig, der schnell durchgetrennt ist und das kleine Nest lose in
der Hand liegt.
Beim betrachten der kleinen Nestkugel kann man im Inneren erkennen, dass
dort die Königin auf der Wabe sitzt.
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Befestigung im
Umsiedlungskasten:
Mit der vorgeheizten Heißklebepistole wird nun ein Batzen Heißkleber an
das Kastendach aufgebracht.
Nachdem der Kleber etwas abgekühlt ist, wird das Nest in Position
gebracht und im warmen Klebstoff festgeklebt.
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Die Aussiedlung
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Abtransport und ...
Nachdem alles abgebaut ist, geht es zum Aussiedlungsort - in meinen
Garten ...
Der Umsiedlungskasten wird mit einem Fliegengitter verschlossen, damit
die Königin nicht entwischen kann. |
... Entlassen der Wespen aus
der Fangbox:
In meiner Werkstatt betäube ich die Wespen mit etwas Kohlenstoffdioxid
(CO2).
Genau 10 Arbeiterinnen setze ich nun ganz vorsichtig, mit einer
Pinzette, direkt auf das Einflugloch und auf die Nesthülle. Die
Betäubung hat den Vorteil, dass die Wespen direkt mit dem Nest in
Kontakt kommen und gleich nach dem Aufwachen darin verschwinden können.
Bei dieser Aktion kommt die Königin heraus und läuft brummend über die
Nestkugel. |
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Der neue Standort:
Nachdem die Wespen aufwachen, halten sie
sich selbstständig an der Nestwand fest. Jetzt wird er Kasten an der
Gartenmauer aufgehängt. Immer noch verschließt das Fliegengitter den
Kasten. Es soll verhindern, dass sich die Arbeiterinnen beruhigen und
nicht vorzeitig flüchten.
Später befinden sich alle Arbeiterinnen im
Nest.
Jetzt kann das Fliegengitter entfernt werden
und der Abflug wird freigegeben. |
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Der nächste Tag:
Heute kann man vereinzelten Flugverkehr
beobachten.
Mir kommt es aber vor, als ob ein paar
Arbeiterinnen verloren gegangen sind ...
Umso mehr bin ich zufrieden, als sich die
Königin auf der Nesthülle zeigt. |
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07. Juli 2013
10 Tage nach der Umsiedlung
Aus unerklärlichen Gründen haben die 9 umgesiedelten
Arbeiterinnen das Nest verlassen. Es wird nur noch von der Königin betreut.
Heute hat sie Verstärkung bekommen und zwei junge
Arbeiterinnen fliegen aus.
Wenn man leicht am Umsiedlungskasten anklopft,
erscheint die Königin auf der Nesthülle.
Das Nest ist bisher nicht gewachsen. Ich denke, dass
sich die Sache nicht weiter entwickeln wird ...
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