Nestpräparation in der Praxis von Lutz Arnold

 

Präparationsobjekt ist das frei hängende Nest einer Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) auf einem Dachboden

 

Das belebte Nest im September 2016

Interessant an diesem Nest bist der seitlich liegenden, trichterförmige Einflug

 


 

Neststabilisierung, Nestentnahme, Nestpräparation

 

November - das Wespennest ist verlassen.

 

Um das Präparat gut abnehmen zu können, muss die brüchige Nesthülle stabilisiert und gefestigt werden.

Nachdem der Fußboden mit Folie ausgelegt wurde, wird das Nest mit der Holzleim-Wasser Mischung satt eingesprüht.

Das Mischungsverhältnis wird oben, unter Neststabilisierung / Nestfestigung, beschrieben.

 

Diesen Vorgang kann man mehrere Male wiederholen.

 

Nach der Austrocknung, gut 24 Stunden, ist das Wespennest recht stabil und für das Abnehmen bereit.

Mit einem scharfen Messer, Brotmesser, wird das stabilisierte Wespennest vorsichtig vom Untergrund abgetrennt.

Ich benutze herzu auch gerne das Blatt einer Eisensäge, welches sehr biegsam ist und mit feinen Sägebewegungen glatt das Wespennest vom Untergrund abtrennt.

 

Zum Abtrennen fährt man mit dem Schneidwerkzeug vorsichtig am Untergrund entlang und trennt so das Nest, an den Nestansätzen, vorsichtig ab.

 

Wichtig ist, dass das Nest festgehalten oder fixiert wird, damit es nicht auf den Boden stürzt und dabei zerstört wird.

   Das abgenommene und geborgene Nest.

   Deutlich kann man den Zwischenraum erkennen, wo das Nest am Dachsparren befestigt war.

In diesen Zwischenraum wird ein Holzbrett geklebt, welches den Anschein eines Dachsparrens erweckt und dem Nest ein natürliches Aussehen schenkt. Durch diesem Holzbrett kann man das Nest später transportieren und das Nest wird damit in der Schauvitrine befestigt.

Nun beginnt die eigentliche Nestpräparation:

Je nachdem wie man es haben möchte, kann man das Nest im natürlichen Aussehen belassen oder, wie hier gezeigt, kann man ein Fenster in die Hülle schneiden, um so einen Einblick auf die Wabenetagen zu bekommen.

Zum Öffnen der Nesthülle wird mit einem scharfen Messer (z. B. Tapetenmesser) ein Fenster in die Nesthülle geschnitten.

Hierzu muss man mehrmals schneiden, um die dicke, isolierende Nesthülle soweit abzutragen, bis man auf die Waben gelangt.

 

Je genauer und konzentrierter man arbeitet, umso glatter erscheinen später die Flächen im Gesamteindruck.

   Die geöffnete Nesthülle ermöglicht den Einblick auf die Wabenetagen im Net.

 

 

Vorsichtig werden weitere Hüllenreste von den einzelnen Wabentellern entfernt.  

Das ermöglicht wiederum einen schönen Einblick in die Wabengassen zwischen den einzelnen Stockwerken.  

Das Endergebnis kann dann so aussehen.

Sauber und ordentlich wurde die Nesthülle entfernt und zeigt beeindruckend das Innenleben des Wespennestes.

 

 

Nach dem Freilegen des Nestinnenraums darf man natürlich die Neststabilisierung nicht vergessen.

Hierzu werden wiederum sie Wabenetagen und Innenräume sowie die freigelegte Nesthülle, mit der Holzleim-Wasser Lösung eingesprüht.

 

 

 

 

Nach dem Trocknungsvorgang ist das Nest soweit fertig präpariert.  

Aufnahmen: Lutz Arnold © 2016