Ein ungewöhnlicher Neststandort

01. Mai 2005

 

Sächsische Wespe an einem Streuwagen

 

Aufnahmen: Albertus Kortenbusch 2005©

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

 

Einen wohl ungewöhnlichen Neststandort hat sich hier die Königin der sächsischen Wespe ausgesucht:

 

Am Plastikrad eines Streuwagens, der wiederum im Fahrrad-Unterstellplatz von Familie K. untergebracht ist.

 

Mit einer Anfrage auf Artbestimmung erreichte mich die Mail von Herrn K. mit diesen hervorragenden Bildern der Nestgründung.

  • Überdachter, geschützter Standort,

  • diffuses Licht,

  • frei hängend, wenn auch ungewöhnlicher Standort.

Diese Merkmale deuten auf die sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica) hin. Auch konnte man auf einer der Aufnahmen den Kopfschild der Wespenkönigin sehen. Hier ließ sich eindeutig die Zeichnung als "Krone" oder der "Anker" erkennen. Typisch für die sächsische Wespe.

 

Bilder 1 + 2: Mit einem etwa Nageldicken Zapfen fing alles an. An diesen baute die Königin die ersten Wabenzellen und belegte diese sofort mit einem Ei.

 

Bild 3: Die Hälfte der Schutzhülle ist bereits entstanden. Sie dient zur Wärmeregulierung und zum Schutz der Larven.

 

Bild 4 + 5: Um die erste Nesthülle entsteht bereits die zweite Lage, die auf Bild 6 durch die Königin fertig gestellt wird.

 

Immer wieder wird nun eine neue Hülle um das Nest entstehen und dieses bis Anfang September auf Handballgröße wachsen lassen. Im Inneren wird die Hülle wiederum abgebaut und dient im "Recycling" als Baumaterial für neue Waben.

 

Bild 7: So sieht es im Moment (03.05.2005) bei allen Wespennestern aus:

Tischtennisball großes Nestchen, mit einem kleinen Einflug am unteren Ende.

02. + 04. Mai 2005

 

Weitere Aufnahmen von der sächsische Wespe am Streuwagen

Aufnahmen:

© A. Kortenbusch 2005

Das Nest der sächsischen Wespe am Streuwagen wächst.

Fleißig baut die Königin an der dritten Schicht der Nesthülle. Kein Wunder, denn Stellenweise erhält noch mal der Winter, unter Einfluss der Eisheiligen Einzug in verschiedene Regionen des Landes.

Wer jetzt, von den angelegten Wespennestern, diese im Mai häufig beobachtete Kälteperiode übersteht, wird es wohl bald geschafft haben. In etwa 14 Tagen werden die ersten Arbeiterinnen schlüpfen.

 

Hoffentlich hat auch dieses Nest etwas Glück, denn neben der Kälteperiode kann man auf Bild 3 eine Ameise erkennen, die zwar auch zur Familie der Hautflügler gehört, also mit den Wespen verwandt ist, aber auch Gefallen an der Brut hat um diese an ihre eigenen Larven zu verfüttern.

 

Die Königin leistet jetzt wirklich eine wahre Herkulesarbeit, um die vielen Gefahren von ihrem Nest und ihren Nachkommen abzuwehren.

 

Ich denke, Herr Kortenbusch wird uns mit weiteren Aufnahmen auf dem laufenden halten.