14. Juli 2005
Hornissen-Umquartierung aus einem
Komposthaufen |
Durch Baumaßnahmen wäre dieses
Hornissennest zerstört worden.
Es hatte sich in einem Komposthaufen im
Garten von Familie B. angesiedelt. Natürlich wollte man die Tiere
nicht einfach dem Bagger überlassen, der in den nächsten Tagen mit
den Bauarbeiten beginnen soll.
Da Familie B. das Hornissennest nicht
aus dem Garten entfernt haben möchte, wurde es einfach umquartiert:
In einen geräumigen Hornissennistkasten
am Haus von Familie B., etwa 7 Meter oberhalb vom Komposthaufen. |
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Etwas ungewöhnlich für Hornissen war dieser Neststandort:
Im Inneren eines Komposthaufens. Recht selten
werden von den Hornissen unterirdische Standorte bezogen. Zur
Nesterweiterung sind Hornissen gegenüber der deutschen- oder gemeinen
Wespe keine besonders guten "Gräber". |
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Vor der Umsiedlung / Umquartierung:
Das Bereitstellen der Ausrüstung, das
Anschließen der Geräte und ein Probelauf der Anlage. Somit werden spätere Pannen
während der Umsiedlung zu vermieden. |
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Das Abfangen der Hornissen mit der Sauganlage.
Probleme bereiteten hier lose Kompostteile,
die entweder mit eingesaugt wurden oder manchmal auch vorne das Ansaugrohr
verstopften. |
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Das im Komposthaufen freigelegte Hornissennest
von oben.
Leicht konnte man jetzt die Wabe anheben und
so die Königin abfangen bevor sie abfliegen würde. |
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Der
gerade aus dem Komposthaufen entnommenen Wabenbau.
Bevor die Wabe in den Hornissennistkasten eingeklebt wird, muss sie noch
vom Schmutz und von einigen Kellerasseln befreit werden, die sich in
den Waben versteckt hatten. |
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Wie schon in Erdnestern der
deutschen- und gemeinen Wespe beobachtet, befinden sich auch hier am
Nestgrund Steine, die nicht aus dem Nest geschafft werden konnten. Vor dem
Nesteingang konnte man vor der Umsiedlung sehr schön den sandigen Abraum
erkennen. |
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Einblick in den Wabenbau kurz vor dem Einbringen in das zukünftige
"Hornissenheim".
Alle Larven- und Puppenstadien, sowie frisch bestiftete Kammern sind in
den Wabenzellen zu erkennen. |
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Der
Hornissenumsiedlungskasten mit eingebauter Fangbox.
In
der Box befinden sich etwa 15 - 20 Hornissen und die Hornissenkönigin.
Unter der integrierten Fangbox die mit Heißkleber befestigte Wabe.
Durch die eingebaute Fangbox muss ich am nächsten Tag nicht nochmals zum
Neststandort fahren um diese zu entnehmen. Hier spare ich mir immerhin 40
Km Fahrstrecke. |
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Der
neue Standort:
Am
Haus von Familie B. Etwa sieben Meter schräg unterhalb befindet sich der
ehemalige Neststandort - der Komposthaufen. |
Aufnahmen:
M. Barasch
© 2005 |
Gut 20 Minuten nachdem die Rohrstücke entfernt
waren und somit der Weg für die Hornissen zur Wabe freigegeben wurde, begannen
die ersten Arbeiterinnen sich den Weg nach außen zu bahnen.
Die beiden ersten Arbeiterinnen flogen sofort
zum Altstandort, den Komposthaufen. Allerdings hatte Herr B. diesen
bereits auf mein Anraten hin entfernt. Nachfolgende Arbeiterinnen
starteten aus dem Hornissennistkasten mit Orientierungsflügen. |
Am 19. Juli, also fünf Tage nach der
Umquartierung bestätigte mir Herr B. in einem Telefonat, dass die
Hornissen den Nistkasten am Haus gezielt anfliegen und somit den
neuen Standort tolerieren und angenommen haben.
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06.
Oktober 2005
Seit einiger Zeit kein Flugverkehr mehr
am Hornissennest.
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Bereits Ende August war kein Flugverkehr am
umquartierten Hornissennest zu beobachten. War die Umquartierung
missglückt?
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Erst jetzt konnte ich den Hornissenkasten
abholen.
Nach dem Öffnen des Nistkastens fand ich das
Nest so vor, wie es im Juli umgesiedelt wurde. Um die Wabe allerdings
hatten die Hornissen eine Nesthülle gebaut.
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Im Hornissenkasten lagen sämtliche
Nestinsassen incl. Königin tot auf dem Boden.
Herr B. bestätigte Flugverkehr für knapp vier
Wochen. Dann war alles vorbei. Das schlechte und kalte Sommerwetter müssen
wohl dieses relativ kleine Hornissennest an der Weiterentwicklung
gehindert haben.
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Eine positive Seite muss man aber dennoch
dieser Aktion abgewinnen:
Familie B. ist bereit, in der nächsten Saison
als "Hornissenpate" einem umgesiedelten Nest eine Unterkunft zu
geben.
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