28. Mai 2012
Erste Arbeiterinnen am Nest mit der langen
Eingangsröhre
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Arbeiterin der Mittleren Wespe
Dunkle, fast schwarze
Färbung
Helle, mehr gelbe Färbung
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Im Nest der Mittleren Wespe erscheinen nach
gut vier Wochen Herkulesarbeit durch die Königin, die ersten
Arbeiterinnen.
Geschäftig beginnen die Arbeiterinnen den
langen, röhrenartigen Nesteingang abzutragen.
Das so gewonnene Baumaterial wird
durchgekaut, mit Speichel vermischt und als recycelte Masse als
Nesthülle wieder aufgebaut.
Nicht an jedem Anfangsnest der Mittleren
Wespe entsteht solch eine Eingangsröhre. Sie ist aber ein 100% Indiz für
diese Wespenart, wenn man im Mai ein kleines Wespennest im Freien
entdeckt.
Warum die Königin der Mittleren Wespe solch
langen Nesteingänge aufbaut, ist bis heute ungeklärt.
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30. Mai 2012
Abtragen der Nesteingangsröhre
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Die Nesteingangsröhre wurde schon deutlich
gekürzt.
Immer wieder macht sich eine Arbeiterin
daran, Material am Schlauch abzutragen, um die gewonnene Masse gleich
wieder an der Außenhülle aufzutragen.
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02. Juni 2012
"Das Nest ist rund"
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Die lange Eingangsröhre ist nun völlig
abgetragen und in der Nesthülle verbaut.
Von nun an wird die verwitterte
Oberflächenschicht von Holzflächen abgeraspelt und außen, als kleine
Streifen an der Nesthülle aufgetragen. Hierbei entsteht die typische
marmorierte Färbung aus den verschiedenen Holzmaterialien.
Im Inneren des Wespennestes wird jetzt
ebenfalls die erste Schicht der Nesthülle abgetragen und das gewonnene
Baumaterial für den Wabenbau verwendet. Durch das vermischen der der
abgetragenen Außenhülle erscheinen die Waben im Nestinneren nicht mehr
marmoriert sondern in einem eintönigen Grau.
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10. Juni 2012
Arbeiterinnen und Nestausbau
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Die Anzahl der Arbeiterinnen steigt.
Mittlerweile versorgt eine kleine Anzahl von
Arbeiterinnen das Wespennest. Die Königin fliegt nun nicht mehr aus. Sie
konzentriert sich jetzt nur noch auf das Eierlegen.
Nestausbau, Larvenversorgung und natürlich
die Pflege der Königin liegen nun in der Hand der Arbeiterinnen, die
jetzt fast täglich weitere Unterstützung von schlüpfenden Arbeiterinnen
bekommen ...
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15. Juni 2012
Nestversorgung
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Das Nest entwickelt sich gut und wird
ausgebaut.
Im
Nestinneren wird die Nesthülle abgebaut und zu Wabenzellen recycelt
wird. Manchmal geht der Wabenbau schneller voran als der Bau der
Außenhülle. Dabei entstehen offene Lücken in der Außenhülle, wie auf
Bild in der Mitte, links als schwarze Streifen erkennbar, zu sehen ist.
Oftmals hat man sogar einen richtigen Einblick in das Nest auf die
Waben. Mit dem heranwachsen des Nestes ist später alles wieder
verschlossen.
Unter dem Nest findet man kleine
schwarze
Krümelchen
Das
sind Nahrungsreste (bei uns Menschen wären das z. B.
die Knochen oder Gräten nach einer Hähnchen- oder Fischmahlzeit).
Im Nestinneren werden
die Larven mit Insektenfleisch gefüttert. Hierzu bringen die Jägerinnen
zerteilte Insekten (Stechmücken, Fliegen etc.) in das Nest. Der „Ammendienst“
zerteilt nochmals die kleinen Fleischbällchen. Hierbei werden nicht
verwertbare Reste wie die Teile des Chitinpanzers, Fliegenbeine usw. von
der eingebrachten Beute getrennt und aus dem Nest geworfen.
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22. Juni 2012
Ein schön gewachsenes und gut entwickeltes
Nest der Mittleren Wespe
23. Juni 2012
Die Katastrophe
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In der Nacht oder am frühen Morgen wurde das
Wespennest überfallen. Auf dem Rasen liegt eine Hälfte der Nesthülle.
Die komplette Wabe wurde abgerissen und mitsamt der Larven und Puppen
vom Fressfeind mitgenommen. Ein Marder, ein Rabenvogel oder wer sich
auch immer am Nest zu schaffen machte, das bleibt ein Rätsel.
Die verbliebenen Nestreste werden weiterhin
von den Arbeiterinnen angeflogen.
Hoffentlich konnte die Königin zum Nest
zurück fliegen. Sollte das nicht passiert sein, wird im Wespennest eine
Arbeiterin das Eierlegen übernehmen. Da solche Eier nicht befruchtet
werden können, wird das Nest Drohnenbrütig. Es entstehen also aus den
gelegten Eiern nur Männchen. Solch ein Drohnenbrütiges Nest überlebt
etwa 4-6 Wochen. Dann sind alle Arbeiterinnen abgestorben. Die Männchen
aus diesem Nest jedoch werden die Gene an eine junge Königin aus einem
anderen Nest der Mittleren Wespe weitergeben und so für den Fortbestand
sorgen.
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24. Juni 2012
Wiederaufbau
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Und schon ist die Nesthülle wieder
geschlossen.
Die Nestkugel erscheint nun nicht mehr ganz so rund, erfüllt aber ihren
Zweck als Isolation des Nestkammer.
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29. Juni 2012
Das Leben geht weiter ...
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Fleißig wird am Nest gearbeitet.
Unermüdlich schaffen die Arbeiterinnen
Baumaterial heran. Im Nestinneren werden neue Waben gebaut und
sicherlich schon erste Larven gefüttert.
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06. Juli 2012
Das Nest wächst und trotzt Regen und
Gewittersturm
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Das überfallene Nest der Mittleren Wespe hat
sich vom Schock erholt und fast wieder seine runde Form erreicht.
Regen und Gewitterstürme der vergangenen
Tage konnten dem Wespennest nichts anhaben. Das zeichnet eben den
stabilen Bau der Mittleren Wespe aus.
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15. Juli 2012
Versorgungsflüge für die neuen Larven
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Auch wenn das Nest manchmal wie verlassen
wirkt ...
Bei sonnigen Momenten kann man Wespenflug
beobachten. Unter dem Nest findet man wieder die
schwarzen Krümelchen, worauf man schließen
kann, dass im Nestinneren Larven gefüttert werden.
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24. Juli
2012
"Larvenrausschmiss"
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Der Flugverkehr wird immer weniger am Nest
der Mittleren Wespe.
Vereinzelt kann man noch Arbeiterinnen im
Anflug auf das Nest beobachten. Unter dem Nest findet man jetzt immer
öfter tote Larven, die aus dem Nest fallen oder "rausgeschmissen"
werden.
"Larvenrausschmiss" ein jährlich
auftretendes Phänomen am Saisonende bei allen Wespennestern:
Mit immer weniger werdenden Arbeiterinnen im
Nest können natürlich nicht mehr alle Larven versorgt werden. Somit
verhungern die jüngeren Larven und fallen aufgrund von Gewichtsabnahme
aus den Wabenzellen. Schwache und schon tote Wespen, die sich noch in
den Wabenzellen befinden, werden von den Arbeiterinnen aus der Zelle
gezerrt und aus dem Nest geschmissen. Diese Maßnahme verhindert
Krankheiten und Infektionen durch verwesende Larven.
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Christine und Andreas Ritter © 2012 |