Hornisse (Vespa crabro)

Umsiedlung

25. Juli 2013

 

Hornissenumsiedlung aus einer Garage

 

Bei Frau B. hat sich nach der Montage des neuen Garagentors ein Hornissennest in der Garage angesiedelt.

Direkt an der Laufschiene des Garagentors hängt das Nest. Aufgefallen war es dem Mieter der Garage, als er das Tor öffnete und sofort von wütenden Hornissen umschwärmt wurde. Zum Glück wurde er nicht gestochen.

Das Nest verlor dabei die untere Wabenetage.

 

Um weitere Beschädigungen am Nest zu vermeiden und den Zugang der Garage wieder frei zu geben, habe ich das Hornissennest in meinen Garten umgesiedelt ...

 

 

Der Neststandort:

 

In Blickrichtung rechts, oben am Garagentor, befindet sich der Einflug Hornissennest.

Gleich hinter dem Einflugschlitz kann man das Hornissennest entdecken. Der Flugverkehr war bereits ordentlich ...

 

 

 
In der Garage:

 

In der Garage entdeckt man gleich das Hornissennest.

Es befindet sich in der linken Ecke, direkt an der Führungsschiene des elektrisch betriebenen Garagentors. Die Hornissen haben bereits rechts und links der Schiene ihre Wabenetagen gebaut.

 

 

 

Am Boden zwei Wabenteile im "Abfallhaufen" unter dem Hornissennest. Sie wurden beim Betätigen des Garagentors abgerissen.

Nachdem das Hornissennest entdeckt war, wurde das Tor nicht mehr betätigt.

 

 

 

Umsiedlung - Abfangen der Hornissen

Die Abfanganlage wird zusammengesetzt - Abfangschlauch, Fangbox, Sauger.

Im Testlauf wird die Saugstärke eingestellt und schon werden die ersten Hornissen vom Nest abgefangen.

Auch die Königin ist gleich, mit den ersten Hornissen, im Abfangkasten eingefangen. Sie befand sich auf der unteren Wabenetage.

 

Vor der Garage stehen der Hornissenkasten, die Heißklebepistole und Holzleisten zum Befestigen der entnommenen Wabenteile bereit.

Entnahme der Waben

 

Die unteren Wabenteile 4-6 des Hornissennests müssen einzeln entnommen werden. Sie wurden zwischen der Führungsschiene am Garagentor gebaut.

Die beiden Wabenteile der 5. Etage werden später im Hornissenkasten auf eine Ebene gelegt. Wabe 6 hat sich versehentlich abgelöst, wird aber später wieder als 6. Etage angebracht.

Die Wabenetagen 1-3 können komplett abgenommen werden.

 

 
Nestbefestigung im Umsiedlungskasten:

 

Mit der vorgeheizten Heißklebepistole wird nun ein Batzen Heißkleber an das Kastendach aufgebracht.

Nachdem der Kleber etwas abgekühlt ist, werden die Wabenteile 1-3 in Position gebracht und im warmen Klebstoff festgeklebt. Zwei Halteleisten werden quer verklebt und verleihen den drei Etagen den nötigen Halt.

Zusätzlich sind diese leisten der Untergrund zur Befestigung der einzelnen Wabenetage vier. Auch hier werden zwei Holzleisten quer befestigt.

Die beiden Wabenteile der fünften Etage werden ebenfalls auf den Leisten mit Heißkleber befestigt.

Wabenteil sechs erhält seinen regulären Standort, indem die kleine Etage mit Eiern festgeklebt wird.

 

Während der "Wabenbastelaktion" kehren Hornissen zum Neststandort zurück. Sie sammeln sich dort, wo vor einigen Minuten noch das Nest hing. So ist es eine Leichtigkeit, zwischendurch die Heimkehrer abzusaugen.

Nach gut einer Stunde und einer längeren Wartezeit kommt keine Hornissenarbeiterin mehr zum Standort zurück. Schätzungsweise befinden sich etwa 250 Hornissenarbeiterinnen und die Königin in der Fangbox.

Jetzt kann die Ausrüstung abgebaut werden und es geht nun zum Aussiedlungsort - meinem Garten :-).

 

 

Die Aussiedlung

 

... Entlassen der Hornissen aus der Fangbox und das Durchnagen in die Freiheit ...

 

Zu Hause angekommen wird noch einmal geprüft, ob die Wabenteile im Hornissenkasten die Autofahrt überstanden haben.

Etwas Bienenfutterteig wird an die Innenwand des Hornissenkastens, unter das Nest geschmiert. Der Futterteig dient als Starthilfe und beruhigt die Hornissenarbeiterinnen nach dem Umsiedlungsstress.

 

Die Fangbox wird über einen Drahtzug geöffnet und man hört im inneren des Kastens das aufgeregte Brummen der freigelassenen Hornissen.

Es dauert keine fünf Minuten, dass sich die ersten Hornissen am perforierten Papier zu schaffen machen und sich langsam den Weg in die Freiheit bahnen.

Nach gut 15 Minuten schafft die erste Hornissenarbeiterin ein kleines Loch in die Freiheit. Genügsam beginnt sie ihren Orientierungsflug. Weitere Hornissen folgen nach.

 

Etwa eine Stunde nachdem die ersten Hornissen fliegen, nehme ich das durchbissene Papier vom Flugloch.

 

 

Die Entnahme der Fangbox

 

Nachdem sich alles beruhigt hat und am Nachmittag bereits Versorgungsflüge laufen, entschließe ich mich, noch am Abend, die Fangbox aus dem Hornissenkasten zu entnehmen.

 

Helle Aufregung und massive Verteidigungsflüge begleiten mich bei der Entnahme der Box.

 

Die beiden Aufnahmen zeigen, dass bereits die Wabenteile der fünften Etage, von den Hornissen zusammengefügt wurden.

Auch am Wabenstiel der 3. und 5. Etage wurden bereits Wabenzellen errichtet. Der Nestbau wird also vorangetrieben.

 

Eine Sichtkontrolle der Fangbox zeigt, dass die Königin auf dem nest sein muss und das es keine Verluste gab.

Nachdem der Hornissenkasten mit der Fronttür verschlossen ist, herrscht weiterhin Aufregung unter den Hornissen.

Es wäre jetzt gefährlich, am Hornissenkasten vorbei zu gehen. Wenn ich mich, im Schutzanzug nähere, werde ich sofort attackiert und beflogen. Das Ganze geschieht im Umkreis von 10 Metern, rund um den Hornissenkasten.

 

Nach gut 30 Minuten beruhigt sich die Situation. Die Hornissen fliegen wieder zu Versorgungs- und Erkundungsflügen aus.

 

Am nächsten Tag kann man ohne Probleme unter dem Hornissenkasten vorbei laufen. Die Hornissen nehmen keine Notiz davon ...

 

 


 

13. August 2013

 

19 Tage nach der Umsiedlung

 

Das umgesiedelte Hornissennest hat sich in den letzten drei Wochen prächtig entwickelt.

Riesige Futterpakete werden von den Arbeiterinnen eingeflogen. Eine Hornisse konnte den Einflugschlitz nicht passieren, da sich das Bein einer großen, grünen Heuschrecke quer gestellt hatte.

Ab und an staut sich der Verkehr am Flugloch und manches Mal stoßen abfliegende Hornissen mit den ankommenden Hornissen zusammen.

 

Es muss sich im Hornissenkasten ein ordentliches Nest entwickelt haben.

 

Etwa 40 Flugbewegungen in einer Minute deuten von einer stattlichen Individuenanzahl im Nest. Hochgerechnet wären das 2400 An- und Abflüge in einer Stunde ...

 


 

01. September 2013

 

Flugbewegungen und Nestbau

 

Auch heute ist wieder ordentlich Flugverkehr zu beobachten.

Es scheint, als rüsten sich die Hornissen langsam für die kälteren Temperaturen. Es wird viel Baumaterial eingeflogen.

Heute wird der Einflugschlitz verkleinert ...

 

 


 

13. September 2013

 

Abflug der Hornissendrohnen

 

Heute scheint mal wieder die Sonne. Kurz vor 10:00 Uhr am Vormittag.

Heute ist ein Abflugtag für Hornissenmännchen. Fast minütlich kann ich einen oder auch gleich mehrere Drohnen vom Hornissennest abfliegen sehen.

Auch eine Jungkönigin verlässt das Hornissennest. Eine weitere überlegt es sich noch einmal und dreht kurzerhand um, um im Hornissenkasten zu verschwinden.

 

 

Die erste Königin fliegt vom umgesiedelten Hornissennest ab

 

Fast minütlich fliegen heute die Hornissenmännchen ab ...

 

...und dann gelingen doch tatsächlich noch zwei Porträtaufnahmen ...

 


 

22. September 2013

 

Abflugtag der Königinnen

 

In den vergangenen Tagen konnte ich am Vormittag immer wieder einmal ein paar Königinnen abfliegen sehen.

Heute allerdings scheint der Tag der "großen Verabschiedung" zu sein. Im Minutentakt fliegen die Jungköniginnen vom Nest ab. Zeitweise auch gleich drei Stück auf einmal.

 

 

 

Rund um das Nest summt und brummt es. Die Hornissendrohnen umfliegen das Hornissennest und können kaum abwarten, bis eine Königin abfliegt.

Noch während eine Königin das Flugloch passiert, wird diese bereits von einem Männchen angeflogen. Ein wildes Gerangel entsteht am Flugloch. Immer mehr Hornissenmännchen landen nun auf dem Rücken der Königin und dem ersten Drohn. Schließlich wird es den Arbeiterinnen am Flugloch zu bunt. Sie gehen auf die "Ansammlung" los und lösen den Stau am Flugloch auf. Dabei wird ein Hornissenmännchen erstochen.

 

Die Königin kann vom Flugloch abfliegen,
wird aber gleich von mehreren Männchen verfolgt ...

 

 

 

 

Auch ein flugunfähiger Drohn wird entdeckt.

Er krabbelt über die Beeren im Feuerdorn und dient als ein gutes Fotomodel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schließlich bekommt er etwas Bienenfutterteig, dient als hervorragendes Beobachtungsobjekt aus nächster Nähe und wird später auf eine Blume entlassen.

 


 

12. November 2013

 

Das wurde aus dem umgesiedelten Hornissennest

 

Größenvergleich

 


Nach der Umsiedlung -
4+ Wabenetagen

Saisonende - November
Verlassenes Nest mit Hülle

Saisonende - November
12 Wabenetagen