Making-of
Einblick in die Regentonne, an deren Decke
sich die beiden Feldwespennester befinden.
Die Technik
24. April 2016
Haus-Feldwespe bei Wolfgang
Korazija
Gestochen scharfe Makroaufnahmen von der entdeckten
Nestgründung zweier Haus-Feldwespen, in der Regentonne von Wolfgang Korazija.
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Feldwespen-Nestgründung mit einer Königin
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Feldwespen-Nestgründung mit drei Königinnen.
Das gibt es nur bei Feldwespen. Lediglich eine Königin dominiert und hat
das Recht Eier zu legen. Die unterlegenen Königinnen übernehmen Aufgaben
einer Arbeiterin. Durch Machtkampf oder Tod wechselt die Hierarchie
oftmals.
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Im Anflug auf das Nest, mit einer Kugel
Baumaterial in den Kieferzangen |
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Typisches Merkmal für Feldwespen: Die langen
Beine hängen im Flug nach unten
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Ein weiteres Merkmal bei Feldwespen ist die
"Bevorratung".
Ein Nektartropfen in den Kieferzangen. Dieser wird als "Vorratstropfen"
an die Wand einer Wabenzelle geklebt.
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05. Mai 2016
Beobachtungen am Feldwespennest
"Wassertropfen"
an den Zellwänden
In der Evolution waren vor
Millionen von Jahren die
Hymenopteren Arten solitär oder einzeln lebend.
Damals waren die Hymenopteren
Nektar und Pollensammler. Diese Eiweißnahrung diente der Brut als Futter.
In der Entwicklung entwickelten sich aus
einigen Hymenopterenarten die staatenbildenden Arten. Daraus entwickelten sich
schließlich die Bienen-, Hummel-, Ameisen- und Wespenstaaten. Einige dieser
Staaten spezialisierten sich auf das sammeln von Nektar und Pollen, das nunmehr
als Vorrat für die Brutpflege im Staat, für Schlechtwettertage (z.B. Hummeln)
und als Wintervorräte (Honigbienen) diente. Andere Staaten wiederum
spezialisierten sich auf die Insektenjagd (Wespen).
Noch
aus der Urzeit stammt bei den Feldwespenarten (Polistes) die Eigenschaft,
gesammelten Nektar in der Wabenzelle zu deponieren.
Futter also für Regen- oder
kalte Tage. So braucht die Feldwespe nicht ausfliegen und kann sich bei
schlechtem Wetter auf das Wärmen des hüllenlosen Nestes konzentrieren.
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Auf dem Bild von Wolfgang Korazija kann man
sehr schön, neben den Eiern bzw. den kleinen Larven, einen kleinen,
glänzenden Tropfen Nektar an der Zellenwand erkennen. Der kleine Vorrat
für schlechte Tage ...
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Baumaterialgewinnung an einer verwitterten
Holzoberfläche
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22. Mai 2016
Langsames Nestwachstum
Nur um wenige Zellen wurden die beiden
Feldwespenwaben erweitert.
Die kühle Frühjahrswitterung macht sich bemerkbar.
Auch sind noch keine Larven in den Zellen zu erkennen. Aber bei den Feldwespen
dauert die Entwicklung sowieso etwas länger.
Lediglich der Vorratstropfen ist gewachsen ...
Die beiden Feldwespengründungen in der
Regentonne
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Die linke Wabe wird von mehreren Königinnen
versorgt
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Die rechte Wabe ist mit einer einzigen
Königin besetzt
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Immer wieder wird Baumaterial an der
gleichen Stelle abgeraspelt und zur Nesterweiterung verwendet.
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10. Juni 2016
Die Larven wachsen heran
Langsam wird das Nest größer und die Larven
entwickeln sich.
Sofern das Wetter mitspielt, werden sich wenigen
Tagen die ersten Larven verpuppen.
Nest 2, welches mit einer Königin besetzt war steht
jetzt leer. Sie scheint wohl in Nest 1 gewechselt zu haben.
Blick auf das gesamte Nest
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Die Larven
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21. Juni 2016
Erste Verpuppungen erkennbar
Die ersten Larven verpuppen sich, indem die Larve,
aus einem seidenen Faden, den weißen "Puppendeckel" über die Zelle webt.
Unter dem Puppendeckel findet, je nach Temperatur,
in etwa 14 Tagen, die Verwandlung zur fertigen Feldwespe statt.
12. Juli 2016
Soziale Phase
Die ersten Arbeiterinnen sind geschlüpft und weiter
werden folgen.
Die Feldwespen haben auch fleißig Nektartropfen im
oberen Bereich des Nestes angesammelt. Dieser Vorrat sogt in
Schlechtwetterperioden für Nahrung im Feldwespennest. In diesem verregneten
Sommer sicher eine wichtige Sache.
26. Juli 2016
Erstes Männchen - Beginn der
Reproduktionsphase
Ende Juli, die ersten Männchen erscheinen im Nest
der Haus-Feldwespe.
Aus den hoch aufgewölbten Puppendeckeln werden die
neuen Königinnen schlüpfen. Ganz langsam beginnt das Saisonende für die
Feldwespen.
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Im Vergleich:
Arbeiterin:
Schwarze Kieferzangen, Schwarze
Kopfzeichnung, dunkle, orangefarbene Fühler, schwarze Augen, schwarze
Schenkel (Femur).
Männchen (Drohne):
Gelbe Kieferzangen, gelber Kopf,
orangefarbene Fühler, die am Ende leicht eingerollt sind, grün
schattierte Augen, gelbe Schenkel (Femur). |
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Aufnahmen: Wolfgang Korazija © 2016
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