Bienenwolf

Philantus triangulum

 


Aufnahme: Bernhard Schmalisch  © 2021

 

 

Steckbrief

 

Der Bienenwolf (Philantus triangulum)

gehört in die Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) und hier in die Familie der Grabwespen

Verbreitung:

Europa (außer Nordeuropa), Nordafrika, Westasien.

 

 

 

Lebensraum:

Warme Orte mit Sandboden, insbesondere an Steilhängen von Sandgruben oder Hohlwegen.

 

 

Körperlänge:

Weibchen: 13 - 17 mm, Männchen: 8 - 10 mm

 

 

 

 

 

 

 

Kennzeichen:

Der Bienenwolf hat einen gelben Hinterleib mit schwarzen Binden, die sich am Vorderrand der Segmente befinden und in der Mitte zu einem Dreieck erweitert sind.

Auf der Vorderseite des sehr großen Kopfes befinden sich ein gelbes oder weißes Kopfschild und darüber eine kronenartige, ebenfalls gelbe oder weiße Zeichnung mit zwei oder drei Spitzen.

 

Entwicklung:

Der Bienenwolf gräbt 0,2 - 1,0 m lange Gänge in sandigen Boden oder in Steilhänge.

Im hinteren Abschnitt zweigen 5 - 10 Brutzellen ab. Der Bienenwolf überfällt Honigbienen auf Blüten, lähmt sie mit seinem Giftstachel und transportiert sie in sein Nest. In jede Brutzelle werden entweder 2 - 3 Bienen eingebracht und darauf ein unbefruchtetes Ei abgelegt, aus dem sich ein männlicher Nachkomme entwickelt, oder aber es werden 3 - 6 Bienen eingetragen, darauf ein befruchtetes Ei abgelegt, aus dem sich ein weiblicher Nachkomme entwickelt. 3 Tage nach der Eiablage schlüpft die Larve. Nach einer Woche ist der Nahrungsvorrat aufgebraucht. Entweder verpuppt sich die Larve sofort und es schlüpft nach einer Ruhephase eine zweite Generation oder aber im Normalfall ruht die Larve bis zum nächsten Frühjahr, verpuppt sich erst dann und etwa im Juni schlüpfen die neuen Bienenwölfe. Dabei schlüpfen die Männchen in der Regel bis zu einer Woche vor den Weibchen.

Ernährung:

Larven ernähren sich von betäubten Honigbienen. Der erwachsene Bienenwolf ernährt sich von Nektar.

U.a. presst er auch Nektartropfen aus erbeuteten Bienen und nutzt diese als Nahrung.

 


 

Aus der Forschung:

 

Aufnahmen: Bernhard Schmalisch © 2021
 

 

Eine Besonderheit des Bienenwolfs, der sich momentan verschiedene Forschungsinstitute widmen:


In den Fühlern der Grabwespe wird, mit Hilfe von Bakterien, ein Antibiotika gemixt, welches aus 9 verschiedenen Ingredienzien besteht.
Diese Mischung, die in der Brutkammer mit dem Speichel auf die erbeutete Biene verteilt wird, schützt das Ei des Bienenwolfs und die Beute gegen Verpilzen und andere Mikroorganismen.
Die Grabwespe nutzt  diesen "Desinfektionscocktail" schon seit mind. 68 Millionen Jahren erfolgreich.

 
Die Humanmedizin forscht nun an Kombinationsprophylaxen um Antibiotika-Resistenzen zu bekämpfen und zu verhindern.
Die Forschung steht, wie bei vielen Insekten, ganz am Anfang und es ist leider zu befürchten, dass viele Insektenarten, mit phantastischen, für die Menschheit nutzbaren Eigenschaften, ausgerottet werden, bevor wir überhaupt erkennen, welches nutzbare Potential in manchen Insekten steckt.
 
Wer mehr zur Bienenwolf-Forschung erfahren möchte:

 

https://www.mpg.de/4733438/Insektensymbiosen

 
 
https://www.mpg.de/603252/pressemitteilung201002012

 

https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/4088_DEU_HTML.php

 

https://www.uni-regensburg.de/pressearchiv/pressemitteilung/988422.html


Aufnahmen mit freundlicher Genehmigung von:

 

Ute Davidsen © 2010

Hilger Jagau © 2010

Paul Zenner © 2012

Bernhard Schmalisch © 2021

 


Textquelle: www.insektenbox.de



 


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