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Der
Bienenwolf
(Philantus
triangulum)
gehört in die Ordnung der
Hautflügler (Hymenoptera) und hier in die
Familie
der Grabwespen |
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Verbreitung:
Europa (außer
Nordeuropa), Nordafrika, Westasien.
Lebensraum:
Warme Orte mit
Sandboden, insbesondere an Steilhängen von Sandgruben oder Hohlwegen.
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Körperlänge:
Weibchen: 13 - 17
mm, Männchen: 8 - 10 mm
Kennzeichen:
Der Bienenwolf
hat einen gelben Hinterleib mit schwarzen Binden, die sich am
Vorderrand der Segmente befinden und in der Mitte zu einem Dreieck
erweitert sind.
Auf der Vorderseite des sehr großen Kopfes befinden
sich ein gelbes oder weißes Kopfschild und darüber eine
kronenartige, ebenfalls gelbe oder weiße Zeichnung mit zwei oder
drei Spitzen.
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Entwicklung:
Der Bienenwolf
gräbt 0,2 - 1,0 m lange Gänge in sandigen Boden oder in Steilhänge.
Im hinteren Abschnitt zweigen 5 - 10 Brutzellen ab. Der Bienenwolf
überfällt Honigbienen auf Blüten, lähmt sie mit seinem Giftstachel
und transportiert sie in sein Nest. In jede Brutzelle werden
entweder 2 - 3 Bienen eingebracht und darauf ein unbefruchtetes Ei
abgelegt, aus dem sich ein männlicher Nachkomme entwickelt, oder
aber es werden 3 - 6 Bienen eingetragen, darauf ein befruchtetes Ei
abgelegt, aus dem sich ein weiblicher Nachkomme entwickelt. 3 Tage
nach der Eiablage schlüpft die Larve. Nach einer Woche ist der
Nahrungsvorrat aufgebraucht. Entweder verpuppt sich die Larve sofort
und es schlüpft nach einer Ruhephase eine zweite Generation oder
aber im Normalfall ruht die Larve bis zum nächsten Frühjahr,
verpuppt sich erst dann und etwa im Juni schlüpfen die neuen
Bienenwölfe. Dabei schlüpfen die Männchen in der Regel bis zu einer
Woche vor den Weibchen.
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Ernährung:
Larven ernähren
sich von betäubten Honigbienen. Der erwachsene Bienenwolf ernährt
sich von Nektar.
U.a. presst er auch Nektartropfen aus erbeuteten
Bienen und nutzt diese als Nahrung.
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Aus der
Forschung:
Aufnahmen:
Bernhard Schmalisch © 2021
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Eine Besonderheit des
Bienenwolfs, der sich momentan verschiedene
Forschungsinstitute widmen:
In den Fühlern der Grabwespe wird, mit Hilfe von Bakterien,
ein Antibiotika gemixt, welches aus 9 verschiedenen
Ingredienzien besteht.
Diese Mischung, die in der Brutkammer mit dem Speichel auf
die erbeutete Biene verteilt wird, schützt das Ei des
Bienenwolfs und die Beute gegen Verpilzen und andere
Mikroorganismen.
Die Grabwespe nutzt diesen "Desinfektionscocktail"
schon seit mind. 68 Millionen Jahren erfolgreich.
Die Humanmedizin forscht nun an Kombinationsprophylaxen um
Antibiotika-Resistenzen zu bekämpfen und zu verhindern.
Die Forschung steht, wie bei vielen Insekten, ganz am Anfang
und es ist leider zu befürchten, dass viele Insektenarten,
mit phantastischen, für die Menschheit nutzbaren
Eigenschaften, ausgerottet werden, bevor wir überhaupt
erkennen, welches nutzbare Potential in manchen Insekten
steckt.
Wer mehr zur Bienenwolf-Forschung erfahren möchte:
https://www.mpg.de/4733438/Insektensymbiosen
https://www.mpg.de/603252/pressemitteilung201002012
https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/4088_DEU_HTML.php
https://www.uni-regensburg.de/pressearchiv/pressemitteilung/988422.html
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Aufnahmen mit
freundlicher Genehmigung von:
Ute Davidsen © 2010
Hilger Jagau © 2010
Paul Zenner © 2012
Bernhard Schmalisch © 2021
Textquelle:
www.insektenbox.de
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