Ich habe ein
golfballgroßes Wespennest über der Tür meines
Geräteschuppens gefunden.
Wir nutzen
den Schuppen fast täglich. Was soll ich machen?
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Hierbei handelt es sich um das Anfangsnest oder
die Nestgründung einer Wespenkönigin.
Meist werden solche Nestgründungen im April / Mai
entdeckt.
Eine einzelne Wespenkönigin beginnt immer wieder
im Frühjahr (Anfang / Mitte April) mit einem Neubau.
Das Wespennest
beginnt als Mini-Zapfen, wächst über die Größe eines
Tischtennisballs, später zu einem Wespennest heran.
Bei der Nistplatzsuche sind die
Königinnen sehr wählerisch.
Sie berechnen aber dabei nicht, dass es der
Geräteschuppen eines Mensch ist, der wiederum natürlich den Schuppen nutzen möchte.
Denkbar ungünstig ist z. B. eine
Nestgründung direkt an- oder über der Einganstür des Schuppens.
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Also stellt man sich spätestens nach dem Entdecken
die Frage: "Was mache ich jetzt bloß?"
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Sofern es nicht weiter stört kann
man das entdeckte Wespennest ohne Probleme hängen
lassen. Es wird sich im Spätsommer wieder von selbst auflösen.
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Wenn Sie das Nest nicht zerstören
wollen, suchen Sie sich einen Wespenberater / Umsiedler. Er kann das
Wespennest später umsiedeln.
Berater / Umsiedler finden Sie in der
Beraterdatenbank hier unter "Hilfe für Betroffene", evtl. kann Ihnen
ihr zuständiges Umweltamt, Naturschutzverband oder die Feuerwehr
jemanden nennen.
Variante: "Gib der Königin eine zweite
Chance"
Bedingung für diese
Variante:
Diese Möglichkeit liegt darin, dass
man die Königin in einem Gefäß, mit oder ohne Nestkugel, abfängt und
diese gut 3 Kilometer vom Standort entfernt, wieder
frei lässt.
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Warten Sie, bis die Königin vom
Versorgungsflug nach Hause kommt und in der kleinen
Nestkugel verschwindet.
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Stülpen Sie ein Marmeladenglas
oder ein anderes geeignetes Gefäß über die Nestkugel.
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Schaben Sie die Nestgugel samt
der darin befindlichen Königin ab, sodass sich Nest und
Königin im Gefäß befinden.
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Gefäß verschließen!
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Jetzt die Königin mind. 3
Kilometer weit wegbringen, Glas öffnen und diese wieder
freilassen ...
Die Nestkugel wird nicht mehr angenommen. Die kann man
entsorgen!
Diese Variante ist mein Favorit und
die schnelle Möglichkeit eine Wespenkönigin aus dem eigenen
Lebensbereich herauszunehmen.
Man muss nicht mehrmals
kontrollieren ob sie wieder am Standort anfängt zu bauen ...
Eine
weitere Möglichkeit:
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Nachdem die Königin abgeflogen ist, hat
man etwa 10-20 Minuten Zeit, bevor sie wieder zum Nest zurück kehrt.
Keine Angst, selbst wenn die Königin früher zurück kommt. Als
einzelnes Tier wird sie jeder Konfrontation aus dem Weg gehen.
Sie
wird das Nest nicht verteidigen sondern nur laut brummend im
Nestbereich umher fliegen.
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Entfernen Sie nun die kleine Nestkugel. Um den Nestgeruch zu überdecken kann man mit etwas Zitronenöl den
Punkt, an dem das Nest hing, einpinseln. Zitronenöl bekommt man in der Backwarenabteilung des
Lebensmittelmarktes in kleinen Minifläschchen als Backaroma -
Zitrone.
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Kontrollieren Sie nun jeden Tag den
Nistplatz und die unmittelbare Umgebung, ob die Königin nicht wieder
neu gegründet hat. Haben Sie wieder eine kleine Nestkugel entdeckt, bleiben Sie
hartnäckig und beginnen wieder bei Punkt 1 oder gehen nach der
ersten Variante vor ...
Die Störungen werden die Wespenkönigin
vertreiben.
Etwa eine Woche nach dieser Aktion
können Sie sicher sein, dass die Königin nicht wieder zurück kehrt.
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Keine Angst !!!
Königinnen gehen jeder Konfrontation aus dem
Weg, fliehen schnell und sind eher scheu.
Die Scheu ist verständlich: Würde die
Königin verletzt, könnte sie keinen Staat aufbauen ...
Also - ruhig und gelassen bleiben !!!
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Was passiert mit der
vertriebenen oder
frei gelassenen Wespenkönigin?
- Wenn die Wespenkönigin erst
wenige Tage an der Kugel gebaut hatte, wird sie an einem neuen Standort
ein neues Nest gründen.
- Es kann sein, dass sie
ein frisch verlassenes Nest findet, bei dem eine andere Königin abhanden
kam und dieses übernimmt und betreut.
- War die Nestgründung schon
recht weit fortgeschritten wird die Königin um ein neues Nest kämpfen.
Hierbei wird eine andere Nestgründung gesucht und mit dessen
Königin um das Nest gekämpft. Nicht selten unterliegt eine der beiden
Kämpferinnen durch einen Stich mit dem Stachel.
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