Was kann ich
tun, bzw. wie kann ich
einen Hornissennistkasten einrichten, damit sich eine
Königin ansiedelt?
Wo bekomme
ich einen geeigneten Nistkasten her?
Sofern Sie im Garten
bereits umherfliegende Hornissen beobachtet haben, kann man davon
ausgehen, dass auch Hornissenköniginnen im Frühjahr nach einem
Standort in der Umgebung suchen. Man hat also alle Chancen,
dass eine Königin den bereit gestellten Nistkasten annimmt.
Wichtig
allerdings ist, dass in der Umgebung auch genügend Nahrung
zu finden ist. So genannte "Wespenpflanzen" im
Garten, bieten gerade in Nestgründungsphase reichlich
Nektar, der von den verschiedenen Wespenköniginnen als
Kohlehydrathaltiger Energiespender gerne angeflogen wird.
Auch finden sich an solchen Pflanzen andere Insekten ein,
die wiederum als Futter für die Larven abgefangen werden.
Futterpflanzen,
an denen Wespen mit ihrem kurzen Rüssel die leicht
zugänglichen Nektarien erreichen können, sind u. a.:
Blühende
Sträucher von Berberitze, Faulbaum und Cotoneaster (Mispel).
Hornissenkönigin an einer
Fächermispel
(Cotoneaster horizontalis) |
|
|
Nistplatz suchende Königinnen
sind recht
eigenwillig, wenn es gilt, den geeigneten Neststandort
auszuwählen.
Meist werden Vogelnistkästen, Geräteschuppen,
Rollladenkästen etc. gegenüber einem geräumigen
Hornissennistkasten vorgezogen …
Man kann aber dennoch einen
Hornissennistkasten so herrichten, dass man eine etwas
größere Chance zu hat, eine Hornissenkönigin anzusiedeln.
Hierzu ein paar Tipps:
Hornissenköniginnen gründen gerne an einem Absatz aus Holz.
An der Dachseite des Hornissenkastens sollte sich eine raue
Holzleiste befinden.
-
Diese
Leiste aus Holz schafft ein Mikroklima am Nestansatz.
-
Feuchtigkeit wird aufgenommen und auch wieder abgegeben.
-
Die
Leiste hat isolierende Eigenschaften auf das
Gründungsnest.
-
Die
Königin kann sich besser an der Decke des Nistkastens
festhalten.
|
Neben der Holzleiste kann man
zusätzlich noch ein kleines Stück alte Hornissenwabe mit Heißkleber ankleben,
das fördert zusätzlich die Gründungsbereitschaft.
Das alte Wabenteil vermittelt einer Hornissenkönigin:
Anbringen des
Hornissennistkastens:
-
Ein
Hornissennistkasten sollte nicht direkt in der Sonne hängen.
-
Der Anflug muss
frei erreichbar sein
-
Das Flugloch kann
nach Südost ausgerichtet werden. Ist aber nicht zwingend
erforderlich
-
Die Höhe und der
Anbringungsort spielen keine Rolle. Wichtig dabei sind aber die
beiden ersten Punkte.
Wer seinen Hornissennistkasten selbst
baut kann folgendes beachten:
Nach Beobachtungen werden Kästen mit einem Einflug-SCHLITZ
eher
angenommen als Kästen mit einem (oder mehreren) Einflug-LOCH
Diese Aussage bezieht sich auf Beobachtungen und ist aber nicht 100%
nachgewiesen.
|
Zur besseren
Temperaturregulierung werden von den
Hornissenköniginnen viel lieber kleinere,
gemütliche
Neststandorte
angenommen.
Man kann aus diesem Grund in seinem Garten so
genannte Hornissen-Lockkästen aufhängen.
-
Der Lockkasten ist nicht größer als ein
Vogelnistkasten.
-
An der Dachseite des Kastens befinden sich zwei
Holzleisten, auf die, ähnlich einer Schublade,
ein Brett geschoben wird.
-
An diesem Brett befindet sich eine raue
Holzleiste und ein Stück Hornissenwabe (wie
bereits oben beschrieben).
-
Wird der Ansiedlungskasten von einer
Hornissenkönigin besiedelt, wartet man, bis die
ersten Larvenzellen verdeckelt sind.
Anschließend geht man folgendermaßen vor:
a.
Warten bis die Hornissenkönigin zu einem
Versorgungsflug abfliegt
b.
Den Lockkasten gegen einen geräumigen
Hornissennistkasten tauschen.
c.
Anflugschlitz/Loch des Hornissennistkastens befindet
sich in etwa gleicher Höhe und Größe
d.
Jetzt wird das eingeschobene Brett samt Anfangsnest
aus dem Lockkasten gezogen und in den
Hornissennistkasten, ebenfalls auf zwei Holzleisten,
wieder eingeschoben.
- Fertig bist die
Umquartierung in den geräumigen Hornissenkasten - |
An manchen
Hornissennistkästen ist am Boden ein Ablaufschlitz für
flüssige Exkremente eingearbeitet.
- Während
der Nestgründungsphase sollte dieser Schlitz mit Moos oder
Küchenrollenpapier abgedichtet werden.
- Das Abdichten verhindert Zugluft zwischen Boden und
Flugloch.
Gerade in der Nestgründung sind Hornissenköniginnen besonders gegen
auskühlende Zugluft empfindlich.
-
Das Moos
oder Küchenrollenpaper zersetzt sich später im Abfallhaufen
unter dem Hornissennest
|
Weiterhin kann man seinen Hornissennistkasten oder
Lockkasten so vorbereiten, wie es Hans Bugert,
in der Praxis erfolgreich mit seinen Lockkästen
durchführt:
-
Mit
einem Gemisch aus Sägespänen und einem altem,
grob zermahlenem Hornissennest werden die Wände
des Nistkastens verkleidet.
-
Die
Wände werden mit Lösemittelfreiem Holzleim
bestrichen.
-
Auf
den frischen Holzleim wird das Granulat aus
Sägespänen und Nestteilen aufgestreut.
-
Nach
dem Trocknen werden überflüssige Späne entfernt.
|
|
|
Auch
in diese Variante wird von Nest suchenden Königinnen
gerne bevorzugt:
◄
Das Einflugloch wird mit zwei rauen Holzleisten so
verkleinert, dass es ein Einflugschlitz wird
Wabenstücke
werden rechts und links neben dem
Einflugschlitz befestigt
und
zeigen den Weg nach oben. ► |
|
|
◄
An
der Kastendecke befindet sich die raue Leiste und
Wabenteile von einem alten Hornissennest.
Natürlich
sind solche Lockkästen nicht nur für Hornissen
interessant.
Sächsische Wespe oder Waldwespe beziehen ebenso
gerne solch eine vorbereitete "Villa" .
► |
|
Aufnahmen
©
Hans Bugert
Wer einen Hornissenkasten erwerben möchte, den möchte ich
auf den Link
Bezugsquellen innerhalb
dieser Homepage verweisen.
|