Hornissennest in einem Rollladenkasten im Badezimmer

 

03. August 2006

 

Hornissenumsiedlung aus einem Rollladenkasten

 

Im Rollladenkasten von Grau B. hatte sich ein Hornissennest angesiedelt.

Nach einer Beratung am Telefon sollte das Nest zuerst im Rollladenkasten verbleiben.

Bereits 14 Tage nach dem Gespräch meldete sich Frau B. erneut bei mir. Die Nachbarn, Allergie ...

Dem Friede wegen wollte ich das Hornissennest umsiedeln und Frau B. weiterhelfen.

 

Hans Bugert, der mich an diesem Tag besuchte, um sich einmal das Umsiedeln aus der Nähe anzuschauen, war mir bei der Aktion eine große Hilfe. Das Umsiedlungsmaterial wurde in den dritten Stock des Wohnblocks getragen. Anschließend wurde im Badezimmer von Frau B. die alles für die Umsiedlung vorbereitet. Sehr Interessiert beobachtete Frau B. das ganze Geschehen und bekundete ihre Aufregung und Neugier, was jetzt mit ihren Hornissen passiert.

Der Einflug zum Hornissennest in den Rollladenkasten.

Die Rollladenöffnung wurde bereits von den Hornissen abgedichtet und das Nest somit vor Zugluft geschützt.

Zu diesem Zeitpunkt konnte der Rollladen nicht mehr gefahren werden.

Nach öffnen der Kastenabdeckung im Badezimmer.

Das Hornissennest ist durch die Nesthülle geschützt und abgedeckt. Keine einzige Hornisse lässt sich bis zum jetzigen Arbeitsschritt sehen.

Noch ist alles ruhig.

Um die Hornissen abfangen zu können, muss nun die Nesthülle geöffnet werden.

Die Wabenetagen befinden sich um den Rollladen vorne und hinten eingebaut.

Hans ist mit dem Abfangen der Tiere beschäftigt, was er ruhig und gelassen erledigt.

Jede einzelne Wabe muss leider einzeln entnommen werden.

In der richtigen Reihenfolge müssen die Wabenteile in den Hornissennistkasten eingesetzt und fixiert werden.

Das bedeutet nachher eine Puzzlearbeit.

Während Hans die Nachzügler einfängt, baue ich derweil schon die Wabenetagen in der richtigen Reihenfolge in den Hornissennistkasten ein.

Wabenetage für Wabenetage werden mit Heißkleber und Abstandhaltern wieder zum Hornissennest zusammen gefügt.

Querleisten dienen zusätzlich als Befestigung und sollen nach dem Umdrehen des Nistkastens in die richtige Lage, das abbrechen der Waben verhindern.
Auch der letzte Wabenteller wird so befestigt.
Glück gehabt, das Hornissennest ist jetzt komplett zusammengefügt und hält nachdem der Nistkasten umgedreht wurde.

Etwa 90 Minuten nachdem wir die ersten Hornissen abgefangen hatten, scheinen alle Tiere abgefangen zu sein.

Jetzt heißt es Abschied von Frau B. zu nehmen, die uns reichlich mit kalten Getränken an diesem warmen Tag versorgt hatte.

 

Aufbruch zum neuen Standort, in meinem Garten.

Nachdem Hans die Fangbox geöffnet hat, dauert es keine 10 Minuten und die ersten Hornissenarbeiterinnen versuchen sich schon ihren Weg nach außen zun bahnen. Wenige Minuten später beginnen bereits die Orientierungsflüge.

Hans und ich haben heute noch eine Umsiedlung und zwei Beratungen vor Ort zu bewältigen. Die Fangbox wird später wieder entnommen.

Etwa fünf Stunden, nachdem die Fangbox geöffnet wurde, soll diese nun aus dem Hornissenkasten genommen werden.

Die Hornissen haben sich mittlerweile ein großes Einflugloch geschaffen und fliegen zielstrebig den Nistkasten an. Bereits Baumaterial wird zu Nest getragen.

 

Große Aufregung als ich unter meinem Schutzanzug noch einmal den Nistkasten öffne um die Fangbox zu entnehmen. Mit laut drohendem Brummen werde ich umflogen. Nachdem der Hornissenkasten wieder verschlossen ist, nehme ich noch die Papierreste vom Einflug ab. Aufgeregt wird der Nistkasten umflogen. Nach gut zehn Minuten ist es dann weder ruhig am Hornissennest. Wächterinnen beobachten dennoch jede Bewegung unter dem Nest.

 

Von den geschätzten 300 eingefangenen Hornissen waren drei umgekommene Tiere in der Fangbox zu beklagen.

Eine Woche nach der Umsiedlung herrscht ruhiger Flugverkehr am umgesiedelten Hornissennest. In der Morgensonne erwärmen sich einige Arbeiterinnen von der kühlen Nacht. Baumaterial und auch Beutepakete werden in den Nistkasten eingeflogen. Somit haben die Hornissen die Umsiedlung gut überstanden und sich an die neue Umgebung gewöhnt.