Umsiedlung mittlere Wespe

 

Nest der mittleren Wespe in einem Winterduftschneeball 

Anfang Juni wurde ein Anruf vom Kreisumweltamt an mich weitergeleitet. 

Frau H., wurde bei Gartenarbeiten von Wespen angegriffen und gestochen. Da Wespen gewöhnlich nicht ohne Grund stechen, erklärte sie mir, dass sie bei Gartenarbeiten ein vorher nicht gesehenes Nest in einem Busch wohl erschüttert haben musste. 

Nach Stichen in die Beine hatte Frau H. Kreislaufprobleme und allergische Reaktionen am ganzen Körper, die durch einen Notarzt behandelt werden mussten. Da hier eine Bienen- und Wespenstichallergie vorlag, musste natürlich schnell gehandelt werden. Vor Ort wurde klar, dass dieses Nest nicht am Standort bleiben konnte. Es befand sich in einem Winterduftschneeball direkt an der Terrasse des Einfamilienhauses der Betroffenen. Die begründete Wespenangst von Frau H. veranlasste mich sofort zur Umsiedlung, die am späten Nachmittag startete.

 

Nest in Winterduftschneeball Hier das, typisch für die mittlere Wespe, freihängende Nest in einem Gebüsch. Durch Gartenarbeiten im Nestbereich erschütterte die Besitzern den Strauch, wobei die Nestinsassen zur Verteidigung ihres Staates übergingen.

Gerade im Juni / Juli häufen sich solche Anrufe. Gartenbesitzer schneiden ihre Sträucher und Sichtschutzhecken zurück. Dabei kommt es oft zu solch ungewollten "Bekanntschaften" mit der mittleren Wespe. 

Bereitgestellte Ausrüstung Die bereitgestellte Ausrüstung kurz vor dem Einfangen der Wespen in die Fangbox.
Beim Abfangen der Tiere Unter Schutzkleidung werden nun die Wespen in die Fangbox eingesaugt. Der Anschluss des Saugers wird vor das Einflugloch des Wespennestes gehalten und durch Erschütterung des Nestes ein Alarm bei den Tieren ausgelöst. Die darauf ausfliegenden Verteidigungstiere werden sofort abgefangen.
Abfangen der Tiere beendet Mit Futter oder Baumaterial heimkehrende Tiere werden immer wieder eingefangen. 
Entnommenes Nest Bei Wespennestern in Büschen besteht die Möglichkeit, den kompletten Zweig mitsamt dem Nest zur Umsiedlung aus dem Strauch zu Schneiden. Vorteil hierbei ist, dass die Königin, Jungtiere und Arbeiterinnen im Nest nicht sonderlich gestört werden. Weiterhin bleibt die Nesthülle voll bestehen. Die Tiere können sich am Neustandort sofort auf die Brutpflege konzentrieren und müssen nicht erst noch die Nesthülle ersetzen.
Eigeklebtes Nest und Fangbox in Umsiedlungskasten Der Umsiedlungskasten mit dem eingeklebten Wespennest und der Fangbox mit den darin befindlichen Tieren am neuen Standort. Vor dem Öffnen der Fangbox wird der komplette Umsiedlungskasten mit einer Fronttür verschlossen. 
Am neuen Neststandort Erst nachdem sich die Wespen ihren Weg durch das Papier am Flugloch gebahnt haben und in Ruhe ihrem Brutgeschäft nachgehen, wird ca. 3-4 Stunden nach der Umsiedlung die Fronttür entfernt. Dies gilt aber nur für die mittlere Wespe als Freinister.
Am neuen Neststandort Großaufnahme Das Nest der mittleren Wespe ca. vier Wochen nach der Umsiedlung. Fleißig wird das Nest erweitert und Brutpflege betrieben.

Nestneubau am Altstandort durch verbliebene Tiere

Nestneubau durch verbliebene Tiere am Altstandort Etwa eine Woche nach der Umsiedlungsaktion meldete sich die Frau H. erneut. In ihrem Gebüsch würde wieder ein Wespennest gebaut. Bei einer Besichtigung wurde klar, dass hier durch verbliebene Tiere, die bei der Umsiedlung nicht eingefangen wurden, der Ansatz eines neuen Nestes entstand.
Nestneubau nach Umsiedlung durch verbliebene Tiere am Altstandort Da die Hauptumsiedlung am späten Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit durchgeführt wurde, kehrten am nächsten Morgen verbliebene Arbeiterinnen zum Nest zurück. Da das Nest durch die Umsiedlung jedoch nicht mehr vorhanden war, wurde einfach am Nachbarast des Busches ein neues Nest gebaut.

Nach erneutem Abfangen der verbliebenen Wespen, die dem umgesiedelten Nest zugeführt wurden, kam es zu keinen weiteren Problemen.