History:
2014 wurde in Waghäusel, unweit von
Karlsruhe, die erste fliegende Asiatische Hornissenarbeiterin
entdeckt.
In den Folgejahren fand man leerstehende
Nester in einem Schuppen, einem Bienenstand und im benachbarten
Hardtwald.
Am 07.11.17 wird das erste belebte Nest in
einem Park in
Karlsruhe gemeldet:
Ein Anwohner hatte nach dem Laubfall ein etwa
medizinballgroßes und noch belebtes Hornissennest im Baum entdeckt und
die Feuerwehr gerufen.
Die geschulten Insektenberater der Feuerwehr
Karlsruhe staunen nicht schlecht, als sie das Hornissennest, als ein
Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina), identifizieren.
20 Kilometer, vom Nest in Karlsruhe entfernt, soll es
wohl noch ein weiteres Nest geben. Diese Entdeckung wird noch geprüft ...
Somit ist es fast sicher, dass sich die Asiatische
Hornisse auch in unseren Breiten etabliert hat und über den
Südwesten her ausbreitet.
Meldungen, Aufnahmen, Meinungen und
Presseberichte zur Entdeckung von Vespa velutina nigrithorax in
Karlsruhe:
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07. November 2017
Entdeckt - ein belebtes Nest der
Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) in Karlsruhe
Am 07.11.17 wird das (noch)
aktive Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) der Feuerwehr gemeldet.
Am Einsatzort entstanden die ersten
Aufnahmen vom Nest der Asiatischen Hornisse.
Bilder mit freundlicher Genehmigung, von:
Jens Gagelmann © 2017, Wespenberater der Feuerwehr
Karlsruhe.
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Screenshot |
Videosequenz
Ein kleines Video aus dem Korb
Feuerwehr-Drehleiter aufgenommen.
Bei Annäherung auf etwa 2-3 Meter
strömen einige Hornissen aus dem Einflugloch und kontrollieren
den unmittelbaren Nestbereich. Irgendetwas hat wohl den Alarm im
Nest ausgelöst ...
Dieses Verhalten kennt man auch von
der frei nistenden Mittleren Wespe, wenn eine Störung vorausgeht.
Bei dieser Aktion wurde niemand
angegriffen, verfolgt oder gestochen. |
Screenshot |
MP4
3,82 MB - 00:00:42 sek.
Aufnahmen: Jens Gagelmann © 2017 |
Weiterführender Link vom 07.11.17:
https://www.hymenoptera.de/Vespa_velutina_in_Karlsruhe_2017
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10. November 2017
Ralf Schreck fotografiert und filmt das
Nest von Vespa velutina
Heute besucht Ralf Schreck das Nest der
Asiatischen Hornisse
und macht neue Aufnahmen:
Lage und Umgebung:
Inmitten einer Wohnsiedlung,
in einem Park, hängt die Nestkugel von Vespa velutina.
Das Nest befindet sich in ca. 10
Metern Höhe, in einem Trompetenbaum (Catalpa bignonioides).
Der
Trompetenbaum war wohl ein idealer Nestbaum, weil er relativ große
Blätter besitzt. Durch die dichte Belaubung wird das Nest relativ gut vor Witterung
geschützt. Wenn der Baum belaubt ist, kann man nicht in die
Krone blicken. Dadurch blieb das Nest bis jetzt unentdeckt.
Nachdem das Laub nun abgefallen ist, wird das Nest von Vespa velutina sichtbar.
Bei Regenwetter und 7 Grad
Außentemperatur, zeigt das Nest noch immer Aktivitäten und
es fliegen Hornissen ein und aus. Auf der Nesthülle kann man vereinzelt Tiere
der Asiatischen Hornisse erkennen (siehe auch Video).
Das Nest selbst ist etwa 50 cm im
Durchmesser und ist muschelartig, beige/braun strukturiert. In der Mitte der Nestkugel befindet sich das ca.
Tischtennisballgroße Einflugloch.
Trotz Regen und Witterungseinflüsse
kann man keine sonderlichen Schäden an der Nesthülle entdecken.
Somit scheint die Hülle wohl witterungsbeständig zu sein.
Auch
Vögel scheinen (noch) kein Interesse an der Nestkugel zu haben. |
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Screenshot |
Videosequenz
Ralf Schreck hat vor Ort einen
kleinen Videofilm vom Nest aufgenommen.
Hier kann, man bei regnerischen 7
Grad, die An- und
Abflüge der Hornissen beobachten.
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Screenshot |
WMV-Datei
71,7 MB - 00:01:43 min.
Aufnahmen: Ralf Schreck © 2017 |
14. November 2017
Pressebericht:
Badische Neueste Nachrichten
https://bnn.de/nachrichten/nester-asiatische-hornissen-in-karlsruhe-entdeckt
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15. November 2017
Paul Zenner besucht und fotografiert
das Nest von Vespa velutina
Allmählich wird das Vespa velutina
Nest in der "Szene" bekannt.
Wer sich mit staatenbildenden
Wespenarten beschäftigt und vielleicht in der Umgebung wohnt,
stattet dem Nest einen Besuch ab.
Heute scheint die Sonne. Paul
fotografiert die Nestkugel im Baum, mit blauem und wolkenlosen Hintergrund.
Es ist schon ein bizarrer Anblick,
wenn man das medizinballgroße Nest im Baum hängen sieht.
Auch heute kann Paul fliegende
Hornissen beobachten.
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Aufnahmen: Paul Zenner © 2017 |
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15. November 2017
Christian Härtle, Hornissenfachberater
der Berufsfeuerwehr Karlsruhe (Stadt),
fotografiert am Nachmittag das Nest von Vespa velutina
Bei genauem hinschauen kann man auf
der Nesthülle die ersten Schäden erkennen. Anscheinend nutzen
Vögel die niedrigen Temperaturen aus, um nach übrig gebliebenen
Larven zu suchen. Bei Kälte sind die Hornissen ziemlich
bewegungsunfähig und können so das Nest nicht verteidigen.
Heute ist es sonnig. Das wärmt die
Nestkugel etwas auf.
So kann Christian einige schöne
Aufnahmen von an- und abfliegenden Hornissen machen. |
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Aufnahmen: Christian Härtle © 2017 |
Während Christian Härtle seine Aufnahmen
und Beobachtungen macht, erscheint ein Reporter von SWR und
der Leiter des Naturkundemuseums Karlsruhe am Neststandort.
Hier entsteht ein
kurzes Interview, welches am 17.11.17 in SWR-Aktuell
ausgestrahlt wird:
https://www.swr.de/swraktuell/bw/karlsruhe/asiatische-hornissen-in-karlsruhe-tierische-einwanderer/-/id=1572/did=20647578/nid=1572/yn8ya2/index.html |
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17. November 2017
Das Nest ist weg ...
Heute Nachmittag wollte der Ralf Schreck noch
einmal Bilder machen. Als er mit seiner Kameraausrüstung
anrückt, muss er mit Erstaunen feststellen, dass das
Nest der Asiatischen Hornisse nicht mehr im Baum hängt.
Die Feuerwehr hatte am Vormittag das
Hornissennest aus dem Baum geborgen.
Das Naturkundemuseum
Karlsruhe will es präparieren und ausstellen.
Zur Bergung wurde aus
Sicherheitsgründen CO2, aus einem Kohlenstoffdioxid-Löscher, in
das Nest und auf die Nesthülle geleitet. Das "Weiße", was man
auf der Nesthülle gut erkennen kann, ist Trockeneis aus dem CO2
Feuerlöscher.
Vögel hatten in den letzten Tagen
bereits ordentliche Löcher in die Nesthülle gepickt.
Wenige Hornissen
befanden sich noch im Nest, die als Präparate für die
Ausstellung verwendet werden sollen.
Somit ist das Kapitel von Vespa
velutina in Karlsruhe, für 2017, abgeschlossen ....
Aufnahmen: Jens Gagelmann © 2017 |
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"Panikpresse" oder "November-Sommerloch"
"Krönender" Abschluss ist dieser
Presseartikel vom 17.11.17, indem das
gigantische Nest der Japanischen Riesenhornisse ´(Vespa mandarinia) präsentiert wird..
Auch wird eine Arbeiterin der Japanischen
Riesenhornisse (Vespa mandarinia), im Artikel mit Honigbienen abgebildet.
Titel: "Killer-Hornissen" breiten sich aus
https://www.karlsruhe-insider.de/news/asiatische-killer-hornissen-breiten-sich-in-karlsruhe-aus-15502/
Es gibt keinen Anlass, die
Asiatische Hornisse - Vespa velutina - nicht mit der
Japanischen Riesenhornisse - Vespa mandarinia - zu vergleichen.
Etwas zum Nachdenken:
Nachdem das Nest von Vespa velutina erst nach dem
Blätterfall entdeckt wurde und der Hornissenstaat sich über den Sommer voll
entwickeln konnte,
stellt sich natürlich die Frage, ob die Imker aus
der Umgebung, die Anwesenheit der Asiatischen Hornisse bemerkt haben?
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Auf Drängen von Frankreich wurde Vespa
velutina auch in Deutschland zur invasiven Art erklärt:
BfN-Skript „Die invasiven gebietsfremden Arten der ersten
Unionsliste“(PDF)
EU-Verordnung zu invasiven gebietsfremden Arten
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Angesichts welche Schäden
Glyphosat und Nikotinoide bei unseren Bienen und in der Insektenwelt
verursachen,
sind Diskussionen über die eingewanderte Hornisse eigentlich fast schon lächerlich ... |
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