Hornissenschwebfliege
Volucella zonaria
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Mimikry
- oder die Kunst, Fressfeinde zu täuschen.
- Mimikry = griechisch:
Nachahmung / Nachbildung -
Diese Eigenschaft macht sich u.a. die Hornissenschwebfliege
zu nutze.
Sie signalisiert durch ihre Färbung einem vermeintlichen Fressfeind:
"Achtung, ich bin wehrhaft - Ich bin eine Hornisse und kann stechen".
Tatsächlich
ist die Hornissenschwebfliege ein ganz harmloses Insekt und mittlerweile als
selten gewordener Blütenbesucher, mit etwas Glück, in unseren Gärten zu
beobachten.
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Steckbrief
Die
Hornissenschwebfliege gehört in die Ordnung der Zweiflügler
(Diptera) und hier in die
Familie
der Schwebfliegen
(Syrphidae).
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Neben
dem Namen: Hornissenschwebfliege
wird sie in Deutschland auch große
Waldschwebfliege
genannt. Leider ist diese schöne Insektenart in Deutschland nicht mehr häufig
anzutreffen.
Ihr
Verbreitungsgebiet hat die
Hornissenschwebfliege in Mittel- und Südeuropa,
Asien und Nordafrika. Bei uns fliegen die erwachsenen oder
adulten Tiere von
Anfang Mai bis in den September.
Als Besucher von Doldenblütlern (z.B. Schmetterlingsflieder), kann man
die Hornissenschwebfliege bei der Nahrungsaufnahme an solch einer Pflanze
entdecken und beobachten. Ihre
Nahrung besteht aus Nektar und Pollen.
Daher spielen die Schwebfliegen im allgemeinen als Bestäuber
eine wichtige Rolle.
Mit einer
Flügelschlaggeschwindigkeit
von ca. 300 Hertz
(schwirren) können die erwachsenen Tiere auch längere Zeit an
Ort und Stelle schweben
- daher der Name "Schwebfliege".
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Als
Kennzeichen besitzt diese
größte Schwebfliegenart,
mit einer Körperlänge von 18 - 22
mm,
einen rotgelben Hinterleib mit zwei schwarzen Binden.
Der Halsschild ist rotbraun und glänzt
sehr schön in der Sonne.
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Wer Glück hat, kann
einmal ein Männchen bei der "Brautschau" beobachten.
Es verharrt auf der
Nahrungspflanze und wartet auf ein vorbeifliegendes Weibchen. Dieses wird zur
Paarung von dem Männchen regelrecht angefallen. Um ein Weibchen gut ausmachen zu
können, besitzen die Männchen vergrößerte Facettenaugen.
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Zur
Fortpflanzung
findet die Eiablage
in der Nähe einer Nahrungsquelle für die späteren Larven statt.
Die Weibchen der
Hornissenschwebfliege werden z.B. vom Geruch des Abfallhaufens eines Hummel-,
Wespen- oder Hornissennestes
angezogen.
Ist ein solches
Nest geortet, dringt das Weibchen in den Staat von Hummeln, Hornissen oder
Wespen ein und legt seine Eier an der Nestwand ab. Hierbei haben die Weibchen der
Hornissenschwebfliege einen Geruchsstoff entwickelt, der sie als Eindringling
tarnt und vor dem Verteidigungsverhalten der Nestinsassen schützt.
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Die
Larven
der Hornissenschwebfliege leben
nach dem Schlupf als Kommensale
(Kommensalismus von lat.
mensa = Tisch): Ein Partner (Kommensale, Mitesser) ernährt sich vom
Nahrungsrückstand eines anderen Organismus.) im Abfallhaufen
des Wespen-, Hornissen-, oder Hummelnestes. Sie ernähren sich von toten und
sterbenden Insekten. Somit übernimmt die Larve eine Art "Hygienefunktion"
durch Kadaverbeseitigung unter einem Wespennest war. Die Larven selbst werden
etwa 20 mm
lang. Vermutlich zur Tarnung wird die gelbweiße Färbung
durch Anhaften von Erdteilchen an der Larve überdeckt. |
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Die
Larve selbst
verpuppt sich im Erdreich,
wo sie auch als Puppe
überwintert.
Im Frühjahr, etwa ab Anfang Mai, schlüpft eine neue Generation
Hornissenschwebfliegen, die später wieder als "Müllabfuhr" ihren
Nachwuchs in Wespen- und Hornissennestern unterbringen. Somit schließt sich der
Kreislauf im Leben unserer größten einheimischen Schwebfliegenart - der
Hornissenschwebliege.
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