Der Lebenszyklus lässt sich in 6
Phasen unterteilen:
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Überwinterungsphase:
Diapause / Winterstarre
Überwinterungsphase:
Diapause,
Winterstarre
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Langsames Erwachen
Aktivierungs- oder Aufwachphase |
Begriffsbestimmung:
Diapause
[von griech.
diapausis = Zwischenpause]
Vorübergehende
Ruhepause in der Entwicklung von Tieren, gekennzeichnet durch
herabgesetzten Stoffwechsel, gehemmte Entwicklung, geringe
Wirksamkeit von Umweltreizen; an bestimmten Stellen des
Entwicklungsgangs (Latenzstadien) und des Jahresablaufs
(Sommer-, Winterdiapause).
Die Diapause
der Insekten (Embryonal-, Larven-, Puppendiapause) steht oft in
Beziehung zur Überwinterung =
Ruhephase, in der der
Winter an einer Stelle mit geeignetem Mikroklima überdauert
wird. Ein Zustand des verborgenen Lebens mit Einstellung
sämtlicher äußerer Lebenserscheinungen.
Weiterführender Link - Diapause:
http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/diapause/17822
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Für Insekten ungünstige Klimabedingungen (Spätherbst / Winter) machen oft eine
Unterbrechung der Entwicklung notwendig.
Solche Phasen, in denen fast alle Lebensvorgänge zur Ruhe
kommen, werden als Diapause bezeichnet.
In
einem geeignetem Mikroklima, wie morschem Holz, in Hohlräumen, unter
Rinden oder Moos, im Kompost, an geschützten Stellen, etc., überstehen die befruchteten Wespenköniginnen
den Winter, schlafend, in einer Winterstarre.
Fast alle in Mitteleuropa lebenden Insektenarten verbringen den
Winter in solch einer Überwinterungsphase.
Ihre Körpertemperatur sinkt mit der
Außentemperatur, von daher kommt auch die Bezeichnung "wechselwarm".
Insekten selbst können also ihren Körper nicht erwärmen. Nur
mit den länger werdenden Tagen und dem Ansteigen der Außentemperatur im Frühjahr erwachen die Wespenköniginnen wieder "zum
Leben".
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Erwachen
- Aktivierungs- oder Aufwachphase
(Übergangszeit zwischen Überwinterungsphase und solitärer Phase):
Hervorgerufen durch länger werdende Tage und
steigenden Außentemperaturen im Frühjahr, wird der
Aktivierungsprozess im Organismus der Wespenkönigin in Gang
gesetzt und bewirkt das langsame Erwachen aus der totenähnlichen
Kältestarre.
Hierbei beginnt das so genannte - Endokrine System -,
den Wespenkörper langsam wieder zu beleben.
Das endokrine System
ermöglicht die Kommunikation zwischen Zellen und Organen und
ist ein System aus speziellen Geweben und Zellgruppen.
Mit Hilfe von Hormonen
steuert das endokrine System komplexe Körperfunktionen wie
Anpassung an die Umwelt und die Reaktion auf Belastung und
Stress.
Es setzt
den "erstarrten und totenähnlichen" Wespenorganismus wieder in Gang.
Dieser Vorgang verläuft über mehrere Tage und sogar Wochen.
Er ist deshalb so lange gesteuert, weil es im zeitigen Frühjahr
öfter mal schwankende Klimaperioden gibt. So ist es nicht selten,
dass nach ein paar warmen Tagen wieder längere Frostperioden
folgen. Folgenschwer würde ein schnelles Verlassen des Ruheplatzes oftmals
den Kältetod der Königin bedeuten.
Der Organismus der Wespe kann während des
Erwachens auch
schnell wieder auf "Sparflamme" umschalten, befindet sich
aber weiterhin in der Aktivierungs- oder Aufwachphase.
Erst wenn das Klima im Frühjahr stabiler wird
und die Tagestemperaturen, für etwa 10 - 14 Tage, um die 15 Grad
Celsius liegen, führt dies zur Beendigung der Diapause.
Stoffwechsel- und auch hormonelle Funktionen der Zellen setzen
wieder ein, die Atmung steigt an und die Wespenkönigin erwacht
nun endgültig aus der Winterstarre.
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Winterstarre-Haltung
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In der Winterstarre befindet sich die
Wespenkönigin völlig regungslos, an einem im Herbst
sorgfältig ausgewähltem und geschützten Platz.
Um die empfindlichen Gliedmaßen und
Flügel zu schützen, werden diese in eine Schutzhaltung
gelegt:
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Die empfindlichen Fühler werden
seitlich am Kopf, zwischen den Vorderfüßen angelegt.
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Die Flügel werden zum Schutz,
seitlich unter den Hinterleib gelegt.
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Für einen festen Halt am Ruheplatz
werden die die Füße mit den Klauen fest mit dem
Untergrund verankert. Oftmals verbeißt sich die
Wespenkönigin zusätzlich mit den Mandibeln im Untergrund
fest.
Winterstarre:
Eine Königin der Deutschen Wespe - genau
betrachtet
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Aufnahmen: Wolfgang
Korazija (c) 2016 |
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Königinnen in Winterruhe

Gemeine Wespe |

Hornisse |

Gemeine Wespe |

Gemeine Wespe |

Mittlere Wespe |

Deutsche Wespe |
Gefahren
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Von wegen Winter-Ruhe oder Ruhe im Winter ...
Die Überwinterungsphase birgt die meisten
Gefahren, die einer, in der Winterstarre befindlichen und
wehrlosen Wespenkönigin, den Tod bringen kann.
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Ein schlecht ausgewählter, frei
zugänglicher Überwinterungsplatz bedeutet oftmals für die
Wespenkönigin den Tod in der Winterstarre. Jeder
Insektenfresser wie Maus, Spitzmaus und Vogel, freuen
sich über einen fetten, eiweißreichen Happen im Winter.
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Feuchte Überwinterungsplätze fördern
den Pilzbefall auf dem wehrlosen Körper der starren und
bewegungslosen Wespenkönigin und bedeuten den Tod.
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Aufräumarbeiten im Schuppen,
Reparaturarbeiten am Dach oder z. B. auch das Abtragen und
Verbrennen von Brennholz fördert manche Wespenkönigin ans Tageslicht. Nicht wenige
Wespenköniginnen, die mit dem hereingebrachten Brennholz
im warmen Zimmer erwachen werden erschlagen oder sie verbrennen
mit dem Holz im Kamin.
Und so gibt es sicherlich noch weitere
Beispiele, die das Leben der Königin in Winterstarre
vorzeitig beenden
und die Anzahl bis zum Frühjahr ordentlich dezimieren.
Tipp:
Wenn man eine erwachte Königin im Zimmer entdeckt ...
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Statistik:
Von 1.000 Königinnen, die die
Winterruhe angetreten haben, werden bis zum Frühjahr etwa
96 -
98% ihr Leben lassen.
Feuchtigkeit und Schimmelpilze, Mäuse, Vögel und
nicht zuletzt der Mensch, werden bis zum Frühjahr den größten Teil der in der Winterstarre
befindlichen Königinnen dezimiert haben.
Übrig bleiben etwa 20 - 40 Wespen- und Hornissenköniginnen,
die im Frühjahr den Überwinterungsplatz verlassen.
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Überwinterungsphase
- je nach
Wespenart -
L a n g k o p f
wespen ab etwa August
/ September
K u r z k o p f
wespen ab etwa Mitte Oktober
/
November
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bis zum
Erwachen
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je nach Frühlingstemperaturen -
Beginn der
Solitären Phase
/ Staatengründung
März /
April bis Mitte Mai |
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